Freizeitsport in Sonsbeck Viele Wege führen auf den „SonsBerg“

Sonsbeck · Die Sonsbecker „Klimpansen“ sind stolz auf ihren elf Meter hohen Kletterturm. Die ganze Region ist dazu eingeladen, ihn zu besteigen.

 Am Boden wird gesichert: Der SonsBerg hat ein großes Anregungspotenzial für alle, die hoch hinaus wollen.

Am Boden wird gesichert: Der SonsBerg hat ein großes Anregungspotenzial für alle, die hoch hinaus wollen.

Foto: Armin Fischer (arfi)

„Das ist ein wirkliches Wahrzeichen unserer Sportanlage. Schöner hätte es nicht kommen können“, schwärmte der Vorsitzende des SV Sonsbeck, Marc Lemkens, mit Blick auf den „SonsBerg“. Nach mehr als zweijähriger Bau- und Planungsphase durften die Klimpansen ihren elf Meter hohen Kletterturm am Samstag mit vielen Gästen und Freunden offiziell einweihen.

Angefangen hatte alles mit einer Idee im Wohnzimmer von Alt-Bürgermeister Leo Giesbers. „Das so ein großes Objekt daraus entsteht, haben wir damals nicht gedacht. Aber Sonsbeck ist ja nicht nur eine grüne, sondern auch eine sportliche Perle“, sagte Giesbers als Vorstandsvorsitzender der Leader-Region „Niederrhein: Natürlich lebendig“, die das Projekt gefördert hat. Rund 250 000 Euro bedeuteten einen soliden Grundstock, weitere 50.000 Euro legte die Gemeinde dazu. Die restlichen 130.000 Euro musste der Verein an Eigenmitteln aufbringen.

Bürgermeister Heiko Schmidt erinnerte sich, dass er erstmal schlucken musste, als er die Zahlen gehört hat: „Ihr hattet eine große Vision. Die habt ihr verwirklicht. So viel ehrenamtliches Engagement geht nur in einem guten Team. So ein Team in der Gemeinde zu haben, macht einen Bürgermeister stolz.“ Mit dem Namen hatte der Verwaltungschef kein Problem: „Ihr habt so viel Eigenleistung in den Turm gesteckt, der darf zu Recht den Namen SonsBerg tragen.“

 Bürgermeister Heiko Schmidt hat den Gemeindeanteil am Turm überwiesen. Zur Taufe gab’s noch eine Flasche Sekt für Willi Kisters und Norbert Quinders.

Bürgermeister Heiko Schmidt hat den Gemeindeanteil am Turm überwiesen. Zur Taufe gab’s noch eine Flasche Sekt für Willi Kisters und Norbert Quinders.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die integrative Klettergruppe bedankte sich auf ihre Weise: Eine der insgesamt 70 Routen, die rund um den Turm in die Höhe führen, trägt den Namen „Sonsbecker Schweiz“, eine andere heißt nach der Leader-Region „Natürlich lebendig“. Norbert Quinders ist vor allem froh darüber, dass seine Klimpansen nicht mehr nach Duisburg, Krefeld oder in die Niederlande fahren müssen, um ihr Hobby auszuüben: „Wir haben meistens über eine Stunde im Auto gesessen, mussten dann alles auspacken und hinterher wieder einräumen. Da ist wertvolle Zeit drauf gegangen, die zum Klettern fehlte.“

Der SonsBerg soll aber keinesfalls nur von den Klimpansen genutzt werden, so Quinders: „Das ist ein Projekt für die gesamte Region. Wer klettern möchte, kann eine Tageskarte kaufen oder Mitglied im SV Sonsbeck werden.“ Erweitert werden soll das Angebot demnächst mit Kletterkursen für Frauen und Senioren. Wer auf den SonsBerg möchte, muss vorher einen Sicherungskurs belegen, um mit der „Klimpansencard“ die Zulassung zu erhalten.

„Klettern hängt in erster Linie vom Sichern ab. Ohne eine ausgebildete zweite Person am Boden geht gar nichts“, sagt Quinders. Wer sich für dieses Hobby interessiert, sollte eine gute Fitness mitbringen, über Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit verfügen und schwindelfrei sein. „Dazu kommt es auf eine gute Technik an. Man muss wissen, wie man seinen Körper in die Wand dreht, um Kraft zu sparen“, erläutert Quinders. Um die Motivation durch permanente Steigerung hoch zu halten, haben die 70 Routen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. 30 Kletterer können den Turm gleichzeitig nutzen. Sollte es den Klimpansen dann doch irgendwann zu langweilig werden, können sie die Griffe am hölzernen Turm umbauen und so neue Routen kreieren.

Mitglieder des Düsseldorfer Vereins „andersklettern“ gehörten am Samstag zu den ersten, die die Routen ausprobiert haben. Sie führten dabei eindrucksvoll vor, wie Menschen mit den unterschiedlichsten Handicaps die Herausforderung am SonsBerg meistern.

(erko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort