Erste Hilfe mit Elektroschocks Neuer Defibrillator im Sonsbecker Ortskern geplant

Sonsbeck · Sonsbecks Politik will einen weiteren öffentlich zugänglichen Defibrillator für die Erstversorgung von Notfallpatienten installieren. Jetzt beginnt die Suche nach einem passenden Standort.

Ein Schränkchen mit einem Defibrillator. Das Gerät kann mittels Elektroschocks lebensgefährliche Herzrhythmusstörung durchbrechen (Symbolfoto).

Ein Schränkchen mit einem Defibrillator. Das Gerät kann mittels Elektroschocks lebensgefährliche Herzrhythmusstörung durchbrechen (Symbolfoto).

Foto: dpa/Peter Kneffel

Sie können im medizinischen Notfall über Leben oder Tod entscheiden. Wenn ein Herz in eine lebensgefährliche Rhythmusstörung gerät, können Defibrillatoren mittels Elektroschocks das Kammerflimmern durchbrechen, um den drohenden plötzlichen Herztod zu verhindern. Doch dabei ist der schnelle Einsatz notwendig. Sonsbecks Politik hat sich nun einstimmig dafür ausgesprochen, einen zusätzlichen Defibrillator im Ortskern zu installieren.

Den Antrag dazu hatte die Wählergemeinschaft Bürger in Sonsbeck (BIS) in den Ausschuss für für öffentliche Einrichtungen, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Soziales eingebracht. „Die automatisierten externen Defibrillatoren (AED) wurden für die Anwendung durch Laien entwickelt. Mit einem Gewicht von rund 1,5 Kilogramm kann er mühelos zum Einsatzort gebracht werden“, argumentierte BIS. Der Antrag fand auf Anhieb Zustimmung bei den anderen Fraktionen und der Verwaltung. Einzig bei der Wahl eines möglichen Standorts empfahlen die Ausschussmitglieder eine weitere Prüfung.

Die BIS hatte vorgeschlagen, den AED im roten Telefonhäuschen an der Hochstraße einzurichten. Laut BIS sei dies nach Rücksprache mit Rettungsfachmann Stefan Ripkens und dem Komitee der englischen Partnerstadt Sandwich möglich. „Der wettergeschützte, öffentlich zugängliche und auffällige Installationsort wäre ein denkbar guter Ort“, erläuterte BIS-Fraktionsvorsitzender Manfred Hegmann. Auch die notwendige Stromversorgung sei dort schon vorhanden.

Der Nachteil: In der Telefonzelle sei der AED nicht vor Vandalismus geschützt, gab unter anderem Werner Kalter (Grüne) zu bedenken. Die CDU regte an, bei der Prüfung eines möglichen Standorts auch die Geldinstitute miteinzubeziehen. Deren Eingangsbereiche seien lange öffentlich zugänglich und zudem videoüberwacht, was vor Beschädigungen des AED schütze. Die SPD betonte, dass bei der Installation auch entsprechende Hinweisschilder zum Standort wichtig seien.

Aktuell gibt es in der Gemeinde Sonsbeck sechs öffentlich zugängliche Defibrillatoren: im Kastell, am Sportplatz sowie an der Tennisanlage in Sonsbeck, im Hubertushaus in Hamb und im Labbecker Pfarrheim, zudem verfügt die Feuerwehr Sonsbeck über einen AED.

Der BIS-Antrag wurde einstimmig beschlossen. Die Verwaltung wird die Installation eines öffentlich zugänglichen AED im Ortskern prüfen und, wenn möglich, umsetzen. Der Vorschlag des Sachkundigen Bürgers Stephan Terhoeven, die Feuerwehr mit einem mobilen AED auszustatten, die das Gerät bei Veranstaltungen zur Verfügung stellen könne, fand zwar Interesse, war aber nicht Teil der Abstimmung.

(beaw)
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