Xanten Mit Vielfalt gepunktet

Xanten · Das Wein- und Musikfest war stimmungsvoll und gilt als gelungen. Die Winzer kommen gerne nach Xanten. Nicht nur wegen der historischen Kulisse.

Das war schon vom Feinsten. Gute Weine aus vier verschiedenen Anbaugebieten Hessens, eine liebliche Weinprinzessin aus der Pfalz, und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Die Musik der Vereine und Bands moderierte Michael Larsen. Am sonnenverwöhnten Muttertag trugen die Xantener Geschäftsleute ihr Scherflein bei und luden zum Bummel in ihre Geschäfte ein. Wer allerdings in den Frühling mit einem der neuesten Automodelle brausen will, fand bei den sechs auf dem Kleinen Markt vertretenen Autohäusern das passende Modell inklusive Hilfe, wenn es erste Beulen gegeben hat. Der Kleine Markt war am Sonntag Publikumsmagnet.

Fachsimpelei

Bei den acht Winzern rund um den Großen Markt herrschte reges Treiben, Fachsimpelei war in der Platzmitte an den Tischen zu hören, zu der sich zu später Stunde bei abendlicher Beleuchtung der Weingeist gesellte. Teilweise legten die Winzer weit über 400 Kilometer bis nach Xanten zurück. Es muss jedoch mehr als nur ein gewogenes Publikum sein, das die passionierten Winzer nach Xanten lockt.

Engagement gepaart mit Herzblut war an den Weinständen zu erleben. Reinhard Peitz vom Weingut Schmitt-Peitz in Wallhausen erinnert sich an sein erstes Weinfest vor Jahren. "Ich belieferte hier einen Kunden und fragte, ob es auch ein Weinfest gibt. Mir hat das historisch-romantische Ambiente sofort gefallen." Die Teilnahme war für ihn beschlossene Sache. "Die Organisation stimmt allerdings erst, seitdem die Stadt sie übernommen hat." Heute bescheinigen die Winzer ein familiäres Miteinander und "ein gutes Gemeinschaftsgefühl".

Weintrinker sind ein anderer Menschenschlag, ein anderes Klientel, weiß der pfälzische Winzer Pirmin Roth aus Kirrweiler. "Sie haben Zeit und genießen." Mit dem ein oder anderen Gläschen im Ausschank rechnet sich der Einsatz der Winzer nicht. "Viele nehmen den Wein direkt mit", meint Roth.

Zum dritten Mal ist Stefan Hochthurn dabei. Der 35-jährige Önologe schätzt die Vielfalt des Angebots an Weinen, Sekten und Bränden. "Xanten ist für mich interessant, weil außerdem viele Touristen kommen", sagt Hochthurn. "So lässt sich der Kundenkontakt gut aufbauen." Deutscher Wein ist ein gutes Produkt und "der Trend geht vom Bier weg zum Wein", so Hochthurns Beobachtungen. Zur Popularität haben TV-Serien und Botschafter wie Biolek und Lafer beigetragen.

"Die Akzeptanz weißer Weine ist sehr hoch", meint Reinhard Peitz. Vergessen scheint die Toscana im Weinglas, südafrikanische oder australische Weine. Der deutschen Rebensaft überzeugt und der zwölf Hektar große Familienbetrieb von Wolfgang und Petra Janß in 13. Generation in Rheinhessen ist gerüstet. "Alte Rebsorten wie Silvaner liegen im Trend", so Wolfgang Janß.

(RP)
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