Xanten Mit dem Hausboot zur "boot"

Xanten · Auf der mecklenburgischen Seenplatte und im neuen Leipziger Neuseenland sind sie ein Renner, nun sollen sie auch in Xantener Gefilden wassern: Hausboote, auf neudeutsch floating houses.

"Ich bin zuversichtlich, dass wir hier eine attraktive Geschichte anbieten", schwärmt Wilfried Meyer. Auf der Düsseldorfer "boot"-Messe will der Leiter des Freizeitzentrums Xanten (FZX) erstmals die Nachfrage testen. "Wir beobachten immer den Freizeitmarkt und sind somit am Puls der Zeit, wenn es um neue Trends und Entwicklungen geht."

So sei er bei früheren Messebesuchen auf die Hausboote gestoßen, die das Berliner Unternehmen FHG floating house plant, baut und vertreibt. Sein Plan: Private Käufer erwerben die schwimmenden Ferienwohnungen als Investitionsanlage, die Stadt vermietet die Anlegeplätze an der Steganlage im Hafen Vynen an der Xantener Nordsee. Vorerst denkt Meyer an etwa fünf bis sechs Boote. Wenn alles glatt läuft, könnte der erste Eigentümer in der zweiten Jahreshälfte 2012 auf der Xantener Nordsee vor Anker gehen.

Der Bootstyp

Für Xanten ist ein Bootstyp mit 44 Quadratmetern Fläche für die offene Wohnküche, für zwei Schlafzimmer, Flur sowie Bad geplant sowie mit einer Terrasse am Bug des Schiffes. Als Unterkonstruktion dient ein Ponton aus Stahl oder Aluminium; die modern gestaltete Fassade besteht aus Glas, Holz und Aluminium. Bei schlechtem Wetter sorgt eine Gasheizung für angenehme Wärme.

Am Anlegeplatz wird das Boot an die örtliche Strom- und Wasserversorgung angeschlossen. Die Entsorgung der Abwässer erfolgt entweder durch eine Druckpumpe oder durch Tanks im Ponton, die regelmäßig abgepumpt werden. Fahren kann das schwimmende Haus übrigens auch. Angetrieben von einem leisen Elektromotor lässt es sich leicht für ein paar erholsame Stunden hinaus auf die See steuern.

Den Kaufpreis beziffert FHG-Geschäftsführer Ulf Sybel auf rund 150 000 Euro. Extras wie ein größeres Sonnendeck auf dem Dach, Sonnenschutzrollos, Klimaanlage oder Echtholzböden gibt es gegen Aufpreis. Außerdem müssen die Eigentümer mit Liegeplatz- und Anschlussgebühren rechnen.

Es werde ein attraktives Urlaubsangebot, ist FZX-Chef Meyer vom Erfolg seines neuesten Marketingcoups bereits jetzt überzeugt: "Hier würde ein neues und außergewöhnliches Übernachtungsangebot entstehen, das die Attraktivität der Freizeitlandschaft rund um die Nord- und Südsee weiter steigern wird." Zielgruppe sind Feriengäste. Die neuen Domizile sind nicht als selbstgenutztes Eigenheim oder als Zweitwohnsitz konzipiert.

(RP)
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