Hochwasserschutz ist ein Thema, mit dem sich kaum jemand gerne auseinandersetzt. Auf der anderen Seite handelt es sich um ein extrem wichtiges Thema für alle, die in Rheinnähe leben. Ein neues Gutachten macht deutlich, wie sich die Gegebenheiten durch die Bergsenkungen verändert haben und wer alles betroffen sein könnte, wenn tatsächlich einmal der Deich bräche. Wer sich mit einem solchen Szenario einmal befasst hat, wird ein "trockenes" Thema wie Hochwasserschutz vermutlich nicht mehr ganz so schnell beiseite legen. Die Deichverbände sind jetzt in Zusammenhang mit der Fusion in die Kritik geraten. Hans-Peter Feldmann aus Birten vom Hochwasserschutzverband Niederrhein teilt ordentlich aus. Dabei gehe es ihm in erster Linie um Transparenz, sagt er und spricht von Machenschaften wie in Geheimbünden. Bei aller Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit der Deichgräfen und ihrer Mitarbeiter kann man diese ohne Zweifel in einem nicht angemessenen Ton vorgebrachten Vorwürfe zum Teil nachvollziehen: Wirklich durchsichtig ist das alles für Laien nicht, was da passiert. Deichverbände haben Zwangsmitglieder, die zur Kasse gebeten werden, ob sie wollen oder nicht. Ihre Zahl wird bald steigen. Da müsste eine offensive Informationspolitik eine Selbstverständlichkeit sein. Da ist auch das Land als zuständige Aufsicht gefragt.

Unabhängig davon müssen wir den in den Deichverbänden ehrenamtlich tätigen Leuten, etwa den Deichkontrolleuren, dankbar sein, dass sie ihre Freizeit zum Wohle der Allgemeinheit opfern. Bürgermeister Frank Tatzel sollte sie vormerken als eine Gruppe, die beim Neujahrsempfang der Stadt Rheinberg im Januar geehrt werden könnte.

In diesem Sinne: ein schönes viertes Adventswochenende!

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