Sonsbeck Mehr Ruhe und Ordnung für Sonsbeck

Sonsbeck · Immer häufiger kümmern sich Sonsbecker nicht um Vorschriften und Pflichten, stellt die Gemeindeverwaltung fest. Sie will die Kontrolle verstärken. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Alpen stellt sie dazu einen Mitarbeiter ein.

Das gedeihliche Miteinander in einer Gemeinde hat zwei Seiten. Es funktioniert nur, wenn Geben und Nehmen sich ergänzen und gegenseitige Rücksichtnahme herrscht. Markus Janßen drückt es so aus: "Rechte haben auch mit Pflichten zu tun." Leider stellt der Leiter des Fachbereich Ordnung fest, dass manche Sonsbecker das nicht so genau nehmen. Beschwerden häuften sich. "Oft sind die Betroffenen nicht mal dazu bereit, mit dem anderen zu reden." Gestern nannte Janßen die häufigsten Probleme und Verstöße:

Ruhestörung "Vor alle die Mittagsruhe wird oft gar nicht eingehalten", stellte Janßen fest.

Straßenreinigung Anwohner sind verpflichtet, die Straßen (bis zur Fahrbahnmitte) sauber zu halten. "Wir wären schon froh, wenn wenigstens die Straßenrinnen gefegt würden", so Janßen. Geschieht das nicht, komme es zu Versandungen und Wildwuchs, die zu Schäden führen können. Lediglich bei den Landstraßen hat die Gemeinde die Straßenreinigungspflicht, dort verkehren regelmäßig Kehrmaschinen.

Autowaschen Noch immer komme es vor, dass Leute ihr Auto vor dem Haus säubern. Waschmittel und Öl versickern mit dem Schmutzwasser und gelangen in den Regenwasserkanal, der Schaden nehmen könne. "Zum Autowaschen gibt es öffentliche Waschplätze", appellierte Janßen.

Wuchernde Hecken "Manchmal wachsen Hecken über halbe Gehwege", sagt Janßen. Fußgänger werden dadurch genötigt, einen unter Umständen gefährlichen Umweg über die Fahrbahn zu nehmen.

Allgemeine Verunreinigungen Obwohl in der Gemeinde insgesamt rund 150 Papierkörbe stehen, wird Abfall — nicht nur von Jugendlichen — gerne einfach auf die Straße geworfen.

Hundekot "Ein besonders schweres Problem", wie Janßen sagte. Viele Hundehalter ließen die Verdauungsprodukte ihrer Vierbeiner liegen. "Noch schlimmer finde ich es, wenn der Kot mit einer Tüte aufgesammelt wird, die Tüte dann aber auf die Straße geworfen wird."

Die Gemeindeverwaltung will die Einhaltung der Vorschriften und Pflichten künftig stärker kontrollieren. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Alpen stellt sie einen Mitarbeiter für den Außendienst ein. Die Stellenausschreibung werde vorbereitet. "Dreiviertel seines Dienstes versieht er in Alpen, ein Viertel bei uns", skizzierte gestern Bürgermeister Leo Giesbers die Kooperation. Der Mitarbeiter soll einerseits den Fachbereich Ordnung entlasten. Andererseits sei es besser, wenn jemand von außerhalb diese Aufgabe übernehme. Geht es doch darum, Leute zu ermahnen, zur Ordnung zu rufen, vielleicht sogar mit Bußgeldern zu drohen. Ums Letzteres gehe es der Gemeinde wohlbemerkt nicht, unterstrich Leo Giesbers: "Der Mann muss kein Geld in die Kasse bringen." Für die Verwaltung stehe der Schutz der unbescholtenen Mehrheit der Bürger im Vordergrund.

Auch Janßen betonte, dass er seiner Leitlinie treu bleiben wolle, bei eventuellen Verstößen zuerst mit den Leuten zu reden. Wenn Fälle sich häufen, kann es aber teuer werden. Für liegengelassenen Hundekot werden in Sonsbeck 35 Euro fällig. Für Ruhestörungen wurden schon Bußgelder in Höhe von 50 bis 100 Euro verhängt.

(RP)
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