Xanten Mehr Geld für die Freiwillige Feuerwehr

Xanten · Die Führungskräfte sollen für das Ehrenamt eine höhere Aufwandsentschädigung bekommen. Vorbild sind die Mittel für Ratsmitglieder. Xanten setzt neues Gesetz um. "Stiefelgeld" auch für Ehrenabteilung und Kinderfeuerwehr.

Die Verantwortlichen bei der Freiwilligen Feuerwehr sollen mehr Geld für ihre wichtige Aufgabe bekommen. So sieht es das "Gesetz zur Neuregelung des Brandschutzes, der Hilfeleistung und des Katastrophenschutzes" vor. Erstmals wurde im Land ein konkreter Anspruch der ehrenamtlichen Feuerwehrleitung auf eine angemessene Aufwandsentschädigung eingeführt. Vorbild sind dabei die Ratsmitglieder. Die vorgesehenen Sätze orientieren sich an der Entschädigungsverordnung für kommunale Mandatsträger. Die Regelung gilt ab Jahresbeginn, doch jetzt erst beschäftigen sich die Kommunen mit der Umsetzung. Zunächst wird der Hauptausschuss der Stadt Xanten am Donnerstag (17 Uhr, Rathaus) darüber beraten.

Doch wie viel Geld soll wer bekommen? Bisher hat der Wehrleiter 1800 Euro im Jahr erhalten, also 150 Euro im Monat. Die stellvertretenden Wehrleiter bekommen 960 Euro im Jahr. Der Kreis Wesel empfiehlt, dem Leiter der Feuerwehr den gleichen Betrag wie einem Fraktionsvorsitzenden zu zahlen. Das wären im Fall Xanten (für große Fraktionen) knapp 14.000 Euro im Jahr, monatlich 1160 Euro. Für die Stellvertreter sollten es nicht ganz 7000 Euro im Jahr sein, macht 580 Euro im Monat.

Die Bürgermeister im Kreis Wesel schlagen aber eine andere Regelung vor. Man sollte angesichts der vielen Führungsaufgaben bei der Feuerwehr mehr differenzieren. Der Kreis widerspricht dem nicht und verweist auf die Entscheidungshoheit der Stadträte. Für Xanten meint Bürgermeister Thomas Görtz: "Die Empfehlung des Kreises ist zu hoch gegriffen. Zwar handelt es sich um ein bedeutendes und wichtige Ehrenamt. Jedoch zielt die Berufung nicht auf Geldzahlungen ab, sondern ergibt sich aus der persönlichen Motivation und Überzeugung im Sinne des Ehrenamtes." Auch die Xantener Wehrleitung teile diese Einschätzung. Entsprechend schlägt die Verwaltung vor, auch die Zug- und Gruppenführer zu berücksichtigen. Bei gleich hohen Gesamtkosten für den städtischen Haushalt von knapp 28.000 Euro soll der Wehrleiteer demnach in Zukunft 590 Euro im Monat bekommen, seine Stellvertreter so wie ein Ratsmitglied 290 Euro. 200 Euro monatlich würden sich die jeweils drei Zug- oder Gruppenführer dann teilen. Die zweiköpfige Leitung der Jugendfeuerwehr könnte sich 100 Euro monatlich teilen, das dreiköpfige Team der neuen Kinderfeuerwehr bekäme gemeinsam 60 Euro im Monat.

Den jährlichen Zuschuss der Stadt Xanten zur Finanzierung von Veranstaltungen und Aktionen zur Pflege der Kameradschaft, das so genannte "Stiefelgeld", soll in Zukunft auch den Mitgliedern der Kinderfeuerwehr und der Ehrenabteilung der Feuerwehr gewährt werden. Der Zuschuss beträgt in Xanten seit Jahren 12,50 Euro pro Person.

(RP)
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