E-Waste-Race an der Marienschule Xanten Begehrter Elektroschrott

Xanten · Zwei Klassen der Marienschule machen beim E-Waste-Race mit. Dafür sammeln die Mädchen zuhause und in der Nachbarschaft ausrangierte Geräte wie Handys, Toaster und Wecker, damit sie recycelt werden können.

 Die Marienschülerinnen sammeln den Elektroschrott in Containern, damit er zum Recyceln abgeholt werden kann.

Die Marienschülerinnen sammeln den Elektroschrott in Containern, damit er zum Recyceln abgeholt werden kann.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Toaster, Fön, Ladekabel, Lichterketten, eine Bohrmaschine und andere ausgediente oder defekte Alltagshelfer befördern die Klassen 5b und 7b der Xantener Marienschule in den Container. „Das ist mittlerweile schon der dritte Container. Es darf noch mehr werden“, sagt Lehrerin Christine Janßen, als sie mit den Schülerinnen die Abgabegeräte kontrolliert. „Bei den Handys müssen die Akkus entnommen sein“, erklärt sie.

Die Schülerinnen sind engagiert bei der Sache. Noch bis zum 1. Juni beteiligen sie sich am sogenannten E-Waste-Race. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem in einer vorgeschriebenen Zeit so viel Elektro- und Elektrotechnikschrott wie möglich gesammelt wird. Im Kreis Wesel machen zehn Schulen an der vierwöchigen Aktion mit. Wer am meisten sammelt, gewinnt einen Schulausflug.

 Durch ihr Engagement verhindern die Marienschülerinnen, dass die ausrangierten Elektrogeräte im Restmüll landen – stattdessen können sie wiederverwertet werden.

Durch ihr Engagement verhindern die Marienschülerinnen, dass die ausrangierten Elektrogeräte im Restmüll landen – stattdessen können sie wiederverwertet werden.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Neben dem Wettbewerbsgedanken geht es beim E-Waste-Race auch darum, die Schülerinnen für das Thema Elektroschrott zu sensibilisieren. Sie setzen sich mit dem Recycling, den Auswirkungen auf die Umwelt und auch den Arbeitsbedingungen des Rohstoffabbaus auseinander. Beispielsweise werden einige Metalle in Minen in afrikanischen Ländern von Kindern mit einfachsten Gerätschaften abgebaut. Wenn aber mehr Elektroschrott wiederverwendet wird, werden auch weniger neue Rohstoffe gebraucht – somit werden die natürlichen Ressourcen und das Klima der Erde geschont.

„Recycling macht Spaß, besonders wenn Bauteile und Wertstoffe wieder verwendet werden können“, sagen die Marienschülerinnen. „Vor allem können wir einen Beitrag dazu leisten, Kinderarbeit zu reduzieren. Das macht doch Sinn.“ Die Aspekte Nachhaltigkeit als globales Thema, Wiederverwendung von verbautem Material und das System der Kreislaufwirtschaft hat Christine Janßen mit den Schülerinnen dabei vertieft. Die Resonanz, am Wettbewerb teilzunehmen, war entsprechend positiv.

So haben die Schülerinnen in ihrer Nachbarschaft für die Aktion mit einem Flyer geworden und Abholtermine ausgemacht. Prompt kamen immer mehr Altgeräte aus Kellern und Schubladen ans Tageslicht. „Wir sammeln Kleingeräte bis zu einer Größe von 50 Zentimeter, also keine Waschmaschinen“, betonen die Schülerinnen. Aber kaputte Tabletts oder alte Kopfhörer sind zum Beispiel mit dabei. Josefine und Maren (beide zwölf Jahre alt) haben zunächst zuhause, dann in der Nachbarschaft nach Terminvereinbarung gesammelt und gestaunt über die Menge, die defekt, nicht in Gebrauch oder uralt ist. „Vieles brauchen wir gar nicht mehr“, so ihre Feststellung.

Die Aktion klingt schon jetzt nach. „Als Schule helfen wir und zeigen uns solidarisch“, sagen Julia und Charlotte (ebenfalls beide zwölf Jahre alt). Der Kampf für die gute Sache führt ebenfalls zu einem bewussteren Umgang bei der Mülltrennung. „Es muss nicht alles in den Restmüll“, sagen die Schülerinnen. Für ihre Lehrerin kommt ein sozialer Aspekt zum Tragen. „Nach der Pandemie ist es die erste gemeinsame Aktion, die wieder zusammenschweißt. Die Beteiligung zeigt eine gute Teamarbeit.“

(wer)
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