Spendensammlung der Marienschule in Xanten „Wenn wir helfen können, helfen wir“

Xanten · Marienschülerinnen in Xanten sammelten mehr als 2500 Euro zur Unterstützung der Erdbebenopfer in Syrien. Dafür opferten sie ihre Freizeit – was für sie selbstverständlich war. Für andere da zu sein: Das habe ihnen ihre Schule so beigebracht, erklärten die jungen Frauen.

Spendenaktion für Erdbebenopfer: Schulleiter Michael Lemkens (l.), die Schülerinnen Emilie Kisita, Safiya Boboeva, Franziska Driessen und Lotta Janßen sowie Elke Kleuren-Schryvers von der Stiftung Aktion pro Humanität.

Spendenaktion für Erdbebenopfer: Schulleiter Michael Lemkens (l.), die Schülerinnen Emilie Kisita, Safiya Boboeva, Franziska Driessen und Lotta Janßen sowie Elke Kleuren-Schryvers von der Stiftung Aktion pro Humanität.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Xantener Marienschülerinnen haben Geld zur Unterstützung der Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei gesammelt. Dafür backten sie wochenlang Kuchen und verkauften ihn in den Pausen – und zwar in der Fastenzeit. Denn die Menschen brauchten schnell Hilfe. „Wenn wir dafür nicht die Fastenzeit unterbrechen, wann dann?“, fragte Michael Lemkens, Leiter der katholischen Mädchen-Realschule in Xanten.

Insgesamt sammelten die Marienschülerinnen mehr als 2500 Euro. Das gelang ihnen nicht nur mit dem Kuchenverkauf, sondern auch mit einem Bücherbasar und Kunstwerken, die von Schülerinnen angefertigt wurden. Das Geld überreichten sie der Stiftung Aktion pro Humanität (APH) mit Sitz in Kevelaer, die selbst einen Hilfstransport organisiert, aber auch Geld in die Region geschickt hat.

Elke Kleuren-Schryvers ist die Vorstandsvorsitzende der APH-Stifung. Im Mai war sie in der Marienschule, um die Arbeit von APH insbesondere in den vom Erdbeben betroffenen Regionen Syriens vorzustellen. Wie sie in einem Pressegespräch erklärte, arbeitet die Stiftung mit Vertretern der Kirche in Aleppo und Homs zusammen. „Man muss Partner haben, denen man vertrauen kann“, sagte sie. Diese würden das Geld vor Ort an die hilfsbedürftigen Menschen geben, damit diese sich davon Essen, Kleidung oder auch Baumaterialien kaufen könnte, um ihre Häuser wieder aufzubauen. APH bekomme später Einkaufslisten darüber, wozu das Geld verwendet worden sei.

Den Anstoß für die Hilfsaktion an der Marienschule hatte Safiya Boboeva gegeben, nachdem sie die Bilder und Berichte aus dem Erdbebengebiet gesehen hatte. Die Marienschülerin hat auch Freunde, die Angehörige in der Region haben. Deshalb habe sie sich überlegt, wie sie helfen könne, berichtete sie. „Unsere Schule ist ja so“, erklärte Safiya Boboeva. „Wenn wir helfen können, helfen wir.“

Zuerst habe sie in ihrer Jahrgangsstufe Hilfsgüter wie Pflegeprodukte und Tiernahrung gesammelt, sie in Kartons gepackt und zur Feuerwehr nach Homberg gebracht, berichtete die Marienschülerin. „Das ist schon eine Menge zusammengekommen.“ In Homberg sammelte die Stadt Duisburg Sachspenden, damit sie in das Erdbebengebiet in der Türkei gebracht werden konnten.

Safiya Boboeva wollte aber noch mehr tun. Also fragte sie Lemkens – über das Programm Teams schrieb sie ihn an einem Wochenende an. Und schon am Sonntagabend habe er von allen Lehrerinnen und Lehrern die Antwort erhalten, dass alle mitmachen wollten, berichtete der Schulleiter. Alle 18 Klassen hätten mindestens einmal mitgemacht. Deshalb habe sogar ein Plan angelegt werden müssen, wann welche Klasse Kuchen backt. „Jeder hat etwas dazu beigetragen“, sagte Safiya Boboeva. Das Engagement sei groß gewesen. „Unsere Schule hat uns beigebracht, dass wir auf andere Menschen achten, vor allem auf diejenigen, die weniger haben als wir“, erklärte Marienschülerin Emilie Kisita.

(wer)
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