Entlassfeier für zehnte Klasse Marienschülerinnen feiern Abschluss

Xanten · 83 junge Frauen beenden die zehnte Klasse an der privaten Mädchenrealschule in Xanten und stehen vor dem nächsten Lebensabschnitt. „Arbeitet an eurer Lebensgeschichte, die ihr euren Enkelkindern mit 80 Jahren gern erzählen wollt“, sagt Schulleiter Lemkens.

 Die zehnten Klassen der Marienschule haben am Donnerstag ihre Abschlusszeugnisse erhalten.

Die zehnten Klassen der Marienschule haben am Donnerstag ihre Abschlusszeugnisse erhalten.

Foto: RP/Markus Werning

Es war ein Tag, an dem Schulleiter Michael Lemkens den Marienschülerinnen der zehnten Klasse einmal Danke sagen wollte. Vor vielen Jahren, während seines Studiums, habe er den Satz gelesen: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.“ Damals habe er nicht daran glauben können und sogar mit seinem Professor über diesen Satz gestritten. Aber die Marienschülerinnen hätten ihn überzeugt, dass doch etwas dran sein müsse. Sie engagierten sich politisch, seien hartnäckig, setzten sich für mehr Klimaschutz und fairen Handel in der Welt ein. „Ich habe das Gefühl, ihr gehört zu einer Generation, die das schaffen kann – mit vielen kleinen Schritten das Gesicht der Welt zu verändern.“

Aber es war nicht nur ein Tag zum Danke sagen, sondern auch zum Gratulieren und Abschied nehmen. Die 83 Marienschülerinnen der zehnten Klassen bekamen am Donnerstag ihr Abschlusszeugnis überreicht. Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, aktuelle und ehemalige Lehrer waren gekommen. Es flossen Tränen, es wurde gefeiert. Wahrscheinlich könne sich noch jede von ihnen genau an den ersten Tag an der Marienschule erinnern, sagte Schülersprecherin Emma Dießenbacher. Die sechs Jahre seitdem seien wahnsinnig schnell vergangen. „Ich wünsche jeder von euch nur das Beste.“

Vier Schülerinnen wurden als Beste ihres Jahrgangs geehrt: Lara Chantal Behrendt, Lina Gatermann, Paulina Peters und Marie van Bonn. Insgesamt 68 Schülerinnen erreichten die Qualifikation zum Gymnasium, viele werden weiterhin zur Schule gehen und das Abitur anstreben, andere beginnen eine Ausbildung. Für sie ende ein Lebensabschnitt, ein neues Kapitel beginne, sagte Bürgermeister Thomas Görtz. Der weitere Weg werde nicht immer geradlinig verlaufen, es werde Rückschläge geben. Er wünsche ihnen, dass sie mit Mut ihre Zukunft in die Hand nähmen. Lemkens griff den Gedanken später auf und versicherte den jungen Frauen, dass sie niemals allein im Leben sein werden. „Ihr dürft darauf vertrauen, dass Gott bei Euch sein wird“, sagte der Leiter der Marienschule. „In dunklen Stunden kann dieser Glaube ein Beistand sein.“ Außerdem rief er sie dazu auf, für sich selbst herauszufinden, was ihnen im Leben wichtig sei, und sich dafür jeden Tag einzusetzen. „Geht und arbeitet an eurer Lebensgeschichte, die ihr euren Enkelkindern mit 80 Jahren gern erzählen wollt.“

Bürgermeister Görtz überraschte die Schülerinnen noch mit einem Geschenk, dass die Stadt auch den anderen Abschlussjahrgängen macht: Am 1. Juli wird es im Südsee-Strandbad ein Open-Air-Kino für Jugendliche geben. Die Abschlussjahrgänge haben freien Eintritt.

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