Defibrillator Marienbaum soll „herzsicher“ werden

Xanten-Marienbaum · Das „Theater MaX“ und die St.-Birgitten-Bruderschaft installieren den ersten öffentlichen Defibrillator im Dorf.

 Gemeinsam für ein „herzsicheres“ Marienbaum: Das „Theater MaX“ und die St.-Birgitten-Bruderschaft haben einen Defibrillator angeschafft und am Schießstandgebäude installiert.

Gemeinsam für ein „herzsicheres“ Marienbaum: Das „Theater MaX“ und die St.-Birgitten-Bruderschaft haben einen Defibrillator angeschafft und am Schießstandgebäude installiert.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Am Schießstandgebäude in Marienbaum hängt jetzt ein öffentlicher Defibrillator. Das „Theater MaX“ hat das medizinische Gerät angeschafft, die St.-Birgitten-Bruderschaft die Installation übernommen, damit es im Notfall schnell gefunden werden kann. „Der Defibrillator kann von jedem Laien sicher angewendet werden“, versichert Reiner Mangold vom „Theater MaX“.

Defibrillatoren können Menschen das Leben retten. Wenn jemand zum Beispiel ein Kammerflimmern erleidet, soll das Gerät mit gezielten Stromstößen dafür sorgen, dass das Herz wieder in seinen Takt zurückfindet und regelmäßig schlägt. „Das Herz wird sozusagen neu gestartet“, sagte Mangold. Es handelt sich um einen Automatischen Externen Defibrillator (AED). Das Gerät überprüft selbst die Vitalfunktionen des Patienten und gibt dem Anwender mit einer Computerstimme Anweisungen.

Deshalb müsse auch niemand befürchten, dass er das Gerät falsch bedienen und einen Menschen verletzen könnte, sagte Udo van Loock von der St.-Birgitten-Bruderschaft Marienbaum. „Das Gerät erkennt auch, ob vor ihm ein Kind liegt, und passt die Stromstärke an.“ Sein Schützenbruder Ralf Bonn ergänzte: „Ich kann damit niemanden umbringen, es kann nichts passieren.“

Das „Theater MaX“ hatte das medizinische Gerät angeschafft, nachdem das Ensemblemitglied Ralf Drnovsek während einer Theatervorstellung hinter der Bühne einen Herzinfarkt erlitten hatte und gestorben war. Der Defibrillator solle aber für alle zugänglich sein, schließlich könne es jederzeit vorkommen, dass jemand zusammenbreche und ein Kammerflimmern erleide, sagte Mangold.

Die Bruderschaft kümmerte sich deshalb um einen passenden Standort: Er sollte beleuchtet und beheizbar sein, damit der Defibrillator auch im Dunkeln gefunden wird und im Winter nicht einfriert. Außerdem muss das Gerät mit Strom versorgt werden, damit es jederzeit aufgeladen und einsetzbar ist. Zusammen investierten die Theatergruppe und die Bruderschaft rund 2000 Euro in den elektronischen Lebensretter. „Weil uns das Thema im wahrsten Sinne des Wortes sehr am Herzen liegt“, sagte van Loock.

Nun hängt der Defibrillator also mitten im Dorf, an der linken Seite des Schießstandgebäudes. Im näheren Umkreis fänden die meisten Veranstaltungen statt, und der Platz sei für alle gut zu erreichen, sagte van Look. Über dem Defibrillator wurde ein grünes Schild mit einem Herz und Blitz angebracht, damit der Standort von weitem zu sehen ist. „Hier sind Sie herzsicher“, steht auf dem Schild. Im Ernstfall muss unten am Gehäuse ein Draht aufgedreht werden, um den Behälter aufzuklappen. Das „Theater MaX“ und die St.-Birgitten-Bruderschaft appellieren an alle Einwohner, darauf acht zu geben, dass der Defibrillator nicht beschädigt wird.

Bisher habe er den Defibrillator nicht einsetzen müssen, sagte Mangold. „Und wir hoffen, dass es auch niemals der Fall sein wird.“ Aber wenn es doch einmal nötig sein sollte, ist der Defibrillator einsatzbereit und im Dorf schnell zu erreichen.

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