Adventaktion der Landwirte Leuchtende Traktoren fahren wieder durch Alpen, Xanten und Sonsbeck

Alpen/Xanten/Sonsbeck · Auch im dritten Corona-Jahr planen Landwirte aus der Region Lichterfahrten zu Pflegeeinrichtungen in Xanten, Alpen und Sonsbeck. Der geschmückte Konvoi soll Freude spenden, aber auch für die Nöte der Bauern sensibilisieren. Wann die Weihnachtstraktoren wo vorbeikommen.

So leuchtend schön war der Trecker-Konvoi im vergangenen Jahr. Das Foto entstand auf dem Weg zum Pflegeheim Burg Winnenthal.

So leuchtend schön war der Trecker-Konvoi im vergangenen Jahr. Das Foto entstand auf dem Weg zum Pflegeheim Burg Winnenthal.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Im Dezember sollen sie wieder durch die Straßen rollen, die mit Lichterketten, leuchtenden Christbäumen und Sternen geschmückten Weihnachtstrecker. Trotz explodierender Diesel-Preise und Produktionskosten planen die Landwirte in der Region wieder ihre Lichterfahrten unter dem Titel „Ein Funken Hoffnung“. Sie sollen nicht nur den Hunderten Zuschauern am Wegesrand sowie den Bewohnern in Senioren-, Kinder- und Pflegeheimen Freude und Trost im dritten Corona-Jahr spenden. Die Konvois sollen auch auf die Herausforderungen in der Landwirtschaft aufmerksam machen. Und die Energiekrise ist nur eine davon.

2020 initiierten die Landwirte unter Federführung der Dachorganisation „Land schafft Verbindung“ den ersten Umzug der Weihnachtstraktoren. „Damals durften viele Menschen in den Senioren- und Pflegeheimen keinen Besuch bekommen“, erinnert der Sonsbecker Landwirt und Mitorganisator Frank Terhorst. „Die Lichtfahrt sollte ihnen etwas Freude in der schwierigen Zeit schenken.“ Die Aktion war ein voller Erfolg.

Bei der Aktion 2021 hatte sich die Zahl der Fahrer in Alpen, Sonsbeck und Xanten bereits auf 60 verdoppelt, die Zahl der Zuschauer vervielfacht. An den Straßenrändern versammelten sich Hunderte Menschen, Häuser wurden für den Konvoi geschmückt, die Landwirte bekamen viel Aufmerksamkeit und Zuspruch. „Natürlich gibt es immer welche, die kritisieren, warum wir nun den Sprit verfahren müssen“, weiß Terhorst. „Aber gerade in den ersten zwei Monaten nach den Aktionen ist an den meisten Kommentaren in den Sozialen Medien abzulesen, dass den Menschen die Stärkung der regionalen Landwirtschaft doch wichtig ist und sie Verständnis für unsere Probleme haben.“

Daher findet Terhorst die Aktion auch und besonders in diesem Jahr wichtig. Denn gerade in Zeiten allgemein steigender Preise sparten die Menschen oft bei der Wahl ihrer Lebensmittel. „Unser Hauptproblem in diesem Jahr sind die ungleichen Standards bei regional produzierten und importierten Waren“, erklärt der Landwirt. „Wir müssen zahlreiche Auflagen einhalten, dürften beispielsweise bestimmte Pflanzenschutzmittel nicht verwenden, nicht zu viel düngen“, zählt Terhorst auf. Viele der Auflagen seien sinnvoll, sie wolle niemand in Abrede stellen, betont er. „Doch wir können als Landwirte nur überleben, wenn die Standards dann für alle Produkte in den Märkten gelten“, anstatt dass mit günstiger hergestellten und angebotenen Erzeugnissen konkurriert werden müsse. 

Um dafür zu sensibilisieren, nehmen die Landwirte selbst die hohen Spritpreise in Kauf. Terhorst hatte zunächst befürchtet, viele Teilnehmer würden wegen des teuren Diesels diesmal aussetzen. Rund 200 bis 250 Euro verfahre man, meint er. Jetzt sehe es aber danach aus, dass wieder 60 bis 70 Schlepper die Straßen in Alpen, Sonsbeck und Xanten in ein Lichtermeer tauchen werden. Geplant sind zwei Fahrten, damit der Konvoi nicht zu lang wird, „und man bei den Bewohnern der Pflegeheime ankommt, ehe sie im Bett sind“, sagt Terhorst.

Am Samstag, 10. Dezember, geht es durch Xanten und Alpen. Die genaue Wegstrecke wird noch abgestimmt. Fest steht: Anders als in den früheren Jahren, startet der Konvoi erstmals in der Domstadt, der Abschluss nämlich wird bei Lemken gefeiert. Am Sonntag, 11. Dezember, ziehen die Weihnachtstraktoren dann die bewährte Strecke (siehe Info) durch Labbeck, Sonsbeck und Hamb.

Terhorst freut sich schon auf das Spektakel. Die Botschaft sei wichtig und müsse eingebunden werden. „Aber ohne den Charme der Aktion kaputtzumachen“, verspricht er.

(beaw)
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