Xanten Lebenshilfe-Mitarbeiter sind im Einsatz für die Stadt Xanten

Xanten · Egon Rohloff und Michael Schneider profitieren vom Projekt "Betriebsintegrierte Arbeitsplätze".

 Über die neuen Jobs freuen sich Egon Rohloff, Hans Wewering, Thomas Görtz und Michael Schneider.

Über die neuen Jobs freuen sich Egon Rohloff, Hans Wewering, Thomas Görtz und Michael Schneider.

Foto: arfi

Die neuen Kollegen sind in der Stadtverwaltung schon fast zu Hause: Egon Rohloff und Michael Schneider arbeiten als Hausmeister im Rathaus und an der Gesamtschule. Offiziell sind sie aber weiterhin bei der Lebenshilfe Unterer Niederrhein beschäftigt — wie schon seit vielen Jahren. Das Projekt "Betriebsintegrierte Arbeitsplätze" macht es möglich, den Menschen mit Handicap eine Chance auf dem so genannten ersten Arbeitsmarkt zu bieten.

Für den Beigeordneten Thomas Görtz eine Herzensangelegenheit. Seit er beim Aktionstag zum Thema Integration auf dem Markt mit der Lebenshilfe ins Gespräch kam, suchte er nach einer Lösung, dem Wunsch, Arbeitsplätze auch außerhalb der Werkstätten zu finden, nachzukommen. Dass es so schnell klappte, freut ihn besonders. Hilfreich, aber nicht entscheidend, war dabei auch ein europäisches Förderprogramm, das helfen soll, in Deutschland 1000 neue Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap zu schaffen. Erklärtes Ziel in Xanten ist aber, auch über die einjährige Frist des Programms hinaus zumindest zunächst für drei Jahre die Arbeitsplätze anzubieten. Fachbereichsleiter Thomas Rynders: "Dabei geht es nicht darum, einfach Lücken zu füllen.

Die neuen Kollegen helfen uns wirklich weiter, so dass beide Seiten profitieren." Dass sie anpacken können und unbedingt arbeiten wollen, haben beide schon bewiesen. Manchmal muss man sie eher bremsen, nicht zu viel auf einmal zu wollen. Michael Schneider aus Sonsbeck hatte schon vorher über ein Praktikum bei einer Bäckerei versucht, im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Egon Rohloff aus Marienbaum war in der Werkstatt im Bereich Verpackung tätig. Hans Wewering, Integrationsbeauftragter der Lebenshilfe, hofft, dass mehr Arbeitgeber sich darauf einlassen, zu versuchen, Menschen mit Behinderung einzusetzen. Das Förderprogramm dürfe dabei nicht der Grund, sondern nur eine Hilfe sein. Bei der Lebenshilfe Unterer Niederrhein gibt es im Moment gut 850 Werkstattarbeitsplätze gegenüber etwa 30 betriebsintegrierten. Aber 130 Praktika in den letzten 15 Monaten zeigen den Weg auf.

(RP)
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