Xanten Kunstwerke, die nachdenklich machen

Xanten · In der evangelischen Kirche am Markt ist im Beisein seiner Witwe Helena und der drei Töchter Liane, Simone und Daniela eine Ausstellung mit Werken von Hans-Joachim Gramsch eröffnet worden.

 Reiner Woitaschek und Daniela Gramsch, die Tochter des 1993 verstorbenen Künstlers Hans-Joachim Gramsch.

Reiner Woitaschek und Daniela Gramsch, die Tochter des 1993 verstorbenen Künstlers Hans-Joachim Gramsch.

Foto: Armin Fischer

Gut gefüllt waren die Bänke in der evangelischen Kirche am Markt, als am Freitagnachmittag im Beisein seiner Witwe Helena und der drei Töchter Liane, Simone und Daniela eine Ausstellung mit Werken von Hans-Joachim Gramsch eröffnet wurde, der 1993 viel zu früh im Alter von 60 Jahren verstarb. Ein Künstler, der in Apolda eine Bildhauerlehre machte, an der Berliner Hochschule für bildende und angewandte Kunst studierte und mehr als 20 Jahre als Restaurator an der Dombauhütte in Xanten tätig war, die er 1978 auf eigenen Wunsch verlassen hatte, um als freischaffender Künstler zu arbeiten.

Hans-Joachim Gramsch war in Xanten und darüber hinaus kein Unbekannter, hat unter anderem den Fährmann-Brunnen in Orsoy gestaltet und gemeinsam mit Professor Gernot Rumpf die Säule im Brunnen auf dem Markt in Xanten gestaltet, auf dem der heilige Norbert steht. "Eine meisterliche Steinmetzarbeit", so Dr. Reiner Woitaschek, der zur Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel "Zeichen der Zeit" eine Einführung gab, die Monika Seiler mit Flötenmusik begleitete.

Dr. Uwe Leja und Brigitte Messerschmidt vom Ausschuss Kunst-Kultur-Kirche der evangelischen Kirchengemeinde Xanten-Mörmter hatten mit Daniela Gramsch (47), jüngste der drei Töchter von Hans-Joachim Gramsch, die Bilder, zwei Bronzeleuchter und die zwei Skulpturen aus dem großen Fundus des Künstlers ausgewählt, die einen Querschnitt durch sein Schaffen zeigen und bis zum 30. Juni in der Kirche zu sehen sind. "Mein Vater hat fast jede Technik beherrscht, die es gibt", sagt Daniela Gramsch, die selber Skulpturen anfertigt, die mehr in die sakrale Richtung gehen. Als einen "außerordentlichen, besser gesagt künstlerisch hoch talentierten Mann", der sich mit Intensität und Sachkunde in die unterschiedlichsten Techniken einarbeitete und dem die Erhaltung der Natur stets großes Anliegen gewesen sei, beschrieb Woitaschek den Künstler, der sich neben seinen Bildhauerarbeiten in verschiedenen Materialien wandte sich Hans-Joachim Gramsch auch der Grafik zu und beherrschte Holzschnitt, Kupferstich, Kaltnadelradierungen und Prägedrucke. "Seine Arbeiten wecken Nachdenklichkeit", so Dr. Woitaschek über einen Künstler, der 1954 aus der ehemaligen DDR nach Westdeutschland übersiedelte und in Kaiserslautern Professor Gernot Rumpf (1941 geboren) kennenlernte, der vor allem durch seine Brunnen und Plastiken mit pfälzischen und biblischen Motiven bekannt wurde, die nicht nur in deutschen Städten, sondern z. B. auch in Jerusalem und Tokio zu sehen sind. Eines seiner Werke ist auch der Bronzealtar im St. Viktor-Dom.

(jas)
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