Xanten Kommunen haben Klimaschutz im Blick

Xanten · Die Klimawochen Ruhr sind jetzt in Xanten eröffnet worden. Nach den rechtsrheinischen Projekten geht es nun linksrheinisch mit spannenden Klimaschutzthemen wie Elektromobilität weiter. Der Landrat fuhr im Tesla vor.

 Landrat Dr. Ansgar Müller fährt symbolträchtig mit einem amerikanischen Tesla auf den Xantener Marktplatz, um dort den Staffelstab weiterzugeben.

Landrat Dr. Ansgar Müller fährt symbolträchtig mit einem amerikanischen Tesla auf den Xantener Marktplatz, um dort den Staffelstab weiterzugeben.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Am Samstag fiel in Xanten für die linksrheinischen Kommunen des Kreises Wesel der Startschuss für ein abwechslungsreiches Programm der Klimawochen Ruhr. Bereits zu Monatsbeginn eröffnete Landrat Dr. Ansgar Müller in Dinslaken den Veranstaltungsreigen. Der Xantener Markt erschien für den Auftakt ideal, und James Bond hätte sicherlich seine Freude daran gehabt. Zur Eröffnung glitt beinahe lautlos ein schwarzer Tesla, ein Elektroauto der Luxusklasse, auf den Platz. Der fahrbare Staffelstab hatte mit Landrat Müller sein Ziel, die Domstadt, erreicht.

Seine Botschaft formulierte er deutlich: Klimaschutz geht alle an und umfasst weit mehr als nur die Stromerzeugung. Ziel innerhalb der Kommunen sei die netzartige Zusammenarbeit, um Synergieeffekte nutzbar zu machen. Bereits in der Vergangenheit hat der Kreis Wesel in Sachen Klimaschutz mit einem Klimabündnis Flagge gezeigt.

Die jetzt angelaufene Klimawochen seien geeignet, mit diversen Aktionen und Beiträgen das Thema in die Bevölkerung, zum Verbraucher, zu tragen. "Das örtliche Engagement ist umso wichtiger", meinte der Landrat. Xantens Bürgermeister Thomas Görtz nutzte die Gelegenheit, das Zusammenspiel von Klimaschutz und Elektromobilität zu unterstreichen. Gerade die Elektromobilität müsse für den Verbraucher im Nutzen greifbarer werden. "Elektrofahrzeuge müssen wir mehr sexy machen", sagte Görtz. Immer noch seien Vorurteile unterwegs, das in Elektroautos kein Komfort gegeben sei. "Wir spüren aber keinerlei Einbüßen", sagt Görtz und kommentierte eigene Probefahrten. "Sie sind erlebnisreich und geräuschlos. Elektromobilität bringt uns in anderen Dimensionen ans Ziel." Die Stadt Xanten, so Görtz, habe sich zum Thema Klimaschutz positioniert, nicht nur ihren Klimaschutzbeauftragten Martin Stork. "Wir haben keinen Job für die Visitenkarte Xantens, sondern bringen sehr viel auf den Weg", so Görtz.

Mittlerweile stehen in den verschiedenen Kommunen für E-Autos Ladestation zur Verfügung. Nach rund 350 km muss beispielsweise der schnelle Tesla an die Steckdose. Innerhalb von 40 Minuten ist er zu 80 Prozent aufgeladen. "Zwei Cappuccino und ein Muffin dauert es", so Landrat Müller, der dem Tesla überaus positive Fahreigenschaften, Eleganz und Komfort bescheinigte.

Gut nachgefragt wurde an den weiteren Infoständen die Angebote wie E-Autos und E-Bikes. Akke Wilmes von der Verbraucherzentrale stand Rede und Antwort zum häuslichen Stromverbrauch und dem Einsatz von LED-Birnen. "Verbraucher wundern sich über zu hohen Stromverbrauch. Dabei vergessen sie allerdings, dass beispielsweise der alte Kühlschrank im Keller das Bier kühlt. Ähnliches gilt für ältere Heizungspumpen oder aber Teichpumpen im Garten", so Willmes. Sein Tipp zu LED: Verbraucher können sich über so genannte Testkoffer zum Thema LED informieren.

Bürgermeister Görtz, Vertreter aus umliegenden Kommunen und Fraktionsmitglieder begleiteten den Start in Xanten wie auch Vertragspartner, so der Energielieferant Enni. "Wir unterstützen die Kollegen und wollen auf unsere Beiträge aufmerksam machen", sagt Herbert Hornung von der Enni. Für den 15. April lädt die Enni in ihren Solarpark in Neukirchen-Vluyn ein. Heute wird bei der Radtour ab Xanten in Richtung Sonsbeck das Projekt des interkommunalen Radweges entlang der Boxteler Bahn vorgestellt. Ein Vortrag, heute ab 19 Uhr im Rathaus, erläutert das Nahwärmenetz Xantens. Weitere Programmpunkte innerhalb der Kommunen richten sich speziell an Kinder und Jugendliche, um für das Thema Klimaschutz den Nachwuchs zu gewinnen.

Insgesamt beteiligen sich im RVR-Verbandsgebiet 53 Kommunen an den Klimawochen. Dauer: Zehn Wochen mit rund 250 Veranstaltungen.

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort