Unsere Woche Das gallische Dorf darf stolz auf sich sein
Meinung | Sonsbeck · Sonsbecks Politik und Bürger haben sich in zwei Fällen erfolgreich gegen Widerstände durchgesetzt. Das zeigt: Der Volkswille zählt noch etwas.
Zwei überaus positive Nachrichten erreichten die Gemeinde Sonsbeck in dieser Woche. Zum einen dürfen sich die Labbecker freuen, dass ihre Sorgen endlich erhört wurden und die Marienbaumer Straße im Sommer saniert werden soll. Zudem flatterte die überraschende Meldung ins Rathaus, dass der Regionalverband Ruhr den in Sonsbeck angedachten Kooperationsstandort zur Ansiedlung von Großunternehmen aus seinen Plänen streichen wird.
Diese beiden Neuigkeiten haben nur auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun. Doch eigentlich zeigt sich, dass in beiden Fällen die Seite ihren Willen durchgesetzt hat, die vermeintlich am kürzeren Hebel saß. Im Fall von Labbeck stellte sich der Landesbetrieb Straßen NRW lange stur, beim Kooperationsstandort schien es so, als könne man dem schier übermächtigen Regionalverband kaum Paroli bieten.
Doch die Gemeinde Sonsbeck hat sich in beiden Fällen als das berühmte kleine gallische Dorf entpuppt. Hartnäckig wehrten sich Verwaltung, Kommunalpolitik und Bürger, kämpften für ihre Anliegen, gingen Entscheidungsträgern immer wieder auf die Nerven. Ihren Teil trugen dann auch die Politiker mit dem Einfluss an den entscheidenden Stellen bei. So drangen die Sonsbecker Wünsche und Probleme durch bis ins NRW-Verkehrsministerium und in die RVR-Versammlung. Und jeweils erkannten die Entscheider: Vielleicht ist das, was wir vorhaben, ja doch nicht so sinnvoll.
Beide Fälle sind daher Paradebeispiele für Demokratie. Es zeigt sich, dass sich der oft zitierte Volkswille am Ende doch durchsetzen kann – wenn man nur an einem Strang zieht und entschlossen ist. Und ist gut so.
Markus Plüm
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