Xanten Kollegiales Führungsprinzip

Xanten · "Läuft rund": Seit dem 1. Oktober des vergangenen Jahres wird die Anästhesieabteilung am St. Josef Hospital Xanten im Kollegialsystem geführt. Mit Axel Tietmann und Wolfgang Dähne hat die Abteilung zwei Chefärzte, die sich insbesondere den Wust administrativer Aufgaben teilen.

Die Anregung ging von Axel Tietmann aus, der bereits seit 1995 am Hospital arbeitet und seit November 2003 die Anästhesie am St. Josef Hospital leitet. "Wir arbeiten jetzt gleichberechtigt und können so unsere Fähigkeiten besser entfalten. Außerdem passt das einfach menschlich ganz gut", führte er im Gespräch mit der RP aus. Und fachlich ebenfalls, wie Krankenhausgeschäftsführer Michael Derksen ergänzte. Nach dem ersten Vierteljahr im Kollegialsystem kommt Derksen zu dem Ergebnis: "Das läuft einfach rund und ist außerdem kostenneutral für das Krankenhaus."

Zeit für Patienten

Was da rund läuft, nutzt den Patienten. Tietmann: "Wir spielen uns gegenseitig frei und haben mehr Zeit für die Patienten." Denn das Freispielen betrifft auch den Wust der administrativen Arbeiten, der nun nicht mehr bei einem Chefarzt abgeladen wird. Dabei hat es sich glückhaft ergeben, dass beide Fachärzte unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Arbeit haben.

Tietmanns Schwerpunkt ist die Schmerztherapie; außerdem ist er auch der Transplantationsbeauftragte des Krankenhauses. Zu diesem Aufgabenfeld gehören auch Personalschulungen, um die Mitarbeiter auf den "Umgang mit außergewöhnlichen Situationen" vorzubereiten.

Dr. Wolfgang Dähne gehört der Anästhesieabteilung seit 2006 an, 2007 wurde er Oberarzt. Dähne kommt ursprünglich vom St. Antonius Hospital in Kleve, wo er bereits Oberarzt war. Sein Schwerpunkt ist die Intensivmedizin. Zusätzlich übernimmt er am Krankenhaus auch alle Aufgaben, die zum Bluttransfusionswesen gehören.

Vier Fachärzte

In der Anästhesieabteilung arbeiten vier Fachärzte. Zum Aufgabenspektrum gehört neben der fachärztlichen Begleitung der Operationen (Anästhesie) auch die Arbeit auf der Intensivstation, die stationäre Versorgung in der Schmerztherapie und der Einsatz mit dem Notarztwagen. Dabei ist es selbstverständlich, dass auch einer der Chefärzte fahren muss, wenn die anderen Kollegen "am (Operations-)Tisch stehen".

Was für Axel Tietmann zur gewohnten Arbeit gehört, entlockt seinem Kollegen Wolfgang Dähne immer noch Bewunderung: "Als ich hierher kam, war ich gespannt, mit welcher technischen Ausstattung hier gearbeitet wird. Dass ich den neuesten Stand antreffen werde, darauf war ich nicht vorbereitet."

(RP)
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