Sonsbeck Kleine Ewigkeit im Dienste des Buches

Sonsbeck · Gisela Hansen (58) leitet seit 20 Jahren die Sonsbecker Bücherei. Die Arbeit macht ihr immer noch großen Spaß, auch weil sie selber gerne liest. Sie würde gern noch mehr Zeit damit verbringen und mehr Aktionen anbieten.

 Gisela Hansen haben die Aufgaben in der Bücherei - "auch das Einbinden der Bücher" - immer Freude gemacht.

Gisela Hansen haben die Aufgaben in der Bücherei - "auch das Einbinden der Bücher" - immer Freude gemacht.

Foto: rim

Angefangen hat alles, "weil ich mal rauskommen und mit Menschen zu tun haben wollte, die die gleichen Interessen haben". Das ist nun schon ein ganzes Weilchen her. Am kommenden Montag, 1. August, arbeitet Gisela Hansen seit 20 Jahren in der Sonsbecker Bücherei.

Ein Jahr zuvor hatte sie bereits begonnen, in die Büchereiarbeit hineinzuschnuppern. Eine Arbeit, die der Sonsbeckerin gut gefiel. "Die Kinder waren in der Schule, und ich hatte wieder etwas Zeit, mich einzubringen."

Als die damalige Leiterin der Bücherei, Ilse Schlaghecken, in den Ruhestand ging, wurde eine Nachfolgerin gesucht. Gisela Hansen ergriff die Chance. Mit Menschen zusammenzusein und sich über Bücher zu unterhalten, das macht und machte in all den Jahren den Reiz dieser Aufgabe aus, sagt die gebürtige Birtenerin. Empfehlungen geben und das passende Buch zu finden - für Erwachsene ebenso wie für Kinder - ist ihr wichtig. Ebenso wie der Austausch über die Bücher. Gemeinsam mit Monika Spandick kümmert sich die dreifache Mutter um alle Belange der Büchereiarbeit.

Die Auswahl der neu einzustellenden Medien sowie die Leserberatung gehören dazu, aber auch die Einarbeitung und die Bestandspflege. "Mir haben diese Aufgaben immer Spaß gemacht, selbst das Einbinden", berichtet die gelernte Bankkauffrau. Selbstverständlich, dass sie selber schon immer gerne liest. "Das war einer der ersten Schritte, als wir damals nach Sonsbeck gezogen sind, dass ich in die Bücherei gegangen bin."

Interessant findet Gisela Hansen die Entwicklung der Lesewelt. "Bücher spiegeln in gewissem Maße die Zeit." Man schaue sich nur die Sprache in den Büchern von vor 20 Jahren an. "Mit Büchern wie ,Trotzkopf' muss man heute keinem Kind mehr kommen."

Im Laufe der zwei Jahrzehnte hat die 58-Jährige die Entwicklung vieler junger Leser zum Erwachsenen verfolgen können. "Bis zum vorigen Jahr hieß es immer, wenn junge Leute nach einigen Jahren wieder in die Bücherei kamen, dass es hier immer noch so aussehe wie früher", erzählt sie lachend.

2015 wurde mit dem Umbau der Bücherei eine modernere, offenere Optik geschaffen. An der Auswahl des Buchsortiments hat sich hingegen nichts geändert. Das ist wie gewohnt breit aufgestellt, wird stetig aktualisiert und mit den neuesten Büchern bestückt.

Bis zur Rente in acht Jahren möchte Gisela Hansen gerne weiterarbeiten. Den Blick auf die kommenden Jahre gerichtet, würde sie sich viele Leser und vielleicht noch fünf Stunden zusätzlich zu den zehn Wochenstunden wünschen. "Dann hätte man mehr Zeit, um besondere Aktionen für bestimmte Zielgruppen zu machen, beispielsweise für Schul- und Kindergartenkinder."

(rih)
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