Abbau in Lüttingen Jede Menge Kies für Hülskens

Lüttingen · Das Unternehmen Hülskens will in Lüttingen insgesamt 480.000 Tonnen abbauen und die Arbeiten bis Mitte 2020 beenden. Dann soll auch der Mölleweg wieder durchgängig nutzbar sein – dank einer neuen Brücke.

 Die Grafik zeigt, wie das Areal zwischen Lüttinger Straße und Mölleweg aussehen soll, wenn die Auskiesung 2020 beendet ist: Hülskens will um den Baggersee herum Bäume und Sträucher pflanzen.

Die Grafik zeigt, wie das Areal zwischen Lüttinger Straße und Mölleweg aussehen soll, wenn die Auskiesung 2020 beendet ist: Hülskens will um den Baggersee herum Bäume und Sträucher pflanzen.

Foto: Hülskens

Zwei- bis dreimal taucht der Bagger seine breite Schaufel ins Wasser, holt tonnenweise Kies aus dem mehrere Meter tiefen Wasser und schüttet ihn auf die Ladefläche des wartenden Lastwagens. Dann macht der voll beladene Kipper Platz für den nächsten, bereits wartenden Lkw. Der Abtransport am neuen Baggerloch zwischen Salm- und Lüttinger Straße ist straff durchorganisiert. Nach den vorbereitenden Abraumarbeiten im vergangenen Herbst schürft die Firma Hülskens nun den Kies, im Schnitt für neun Euro je Tonne. 2300 bis 2500 Tonnen am Tag, 480.000 Tonnen insgesamt, schätzte Unternehmensvertreter Dr. Rudolf Koß auf der Versammlung der CDU Lüttingen. Er war lange Zeit Geschäftsführer des Unternehmens und arbeitet auch jetzt noch für die Firma aus Wesel. „Wir werden dafür etwa zwölf bis 15 Kalendermonate benötigen.“

Knapp fünf Hektar groß ist die Fläche zwischen dem bereits ausgekiesten Baggerloch südlich des Hafens und der Lüttinger Straße. Der Schaufelbagger hat gute Vorarbeit geleistet und eine tiefe Grube ausgehoben, doch in den nächsten Tagen wird ein Saugbagger seine Arbeit aufnehmen und das Kies-Sandgemisch über bereits verlegte Rohre in Richtung Salmstraße pumpen. Wegen des Lärmschutzes verläuft die Leitung zumeist unterirdisch oder ist teilweise zugeschüttet.

Nahe der Baustellenausfahrt zur Salmstraße hin werden dann die Lastwagen beladen. Eine direkte Anbindung des Abbaugebiets an die Lüttinger Straße wäre zwar weniger aufwändig gewesen, aber davon habe man wegen des Neubaugebiets Abstand genommen, erläuterte der frühere Hülskens-Geschäftsführer. Das Abbaugebiet wird nach und nach in Richtung Op de Melter erweitert. Den mehrere Meter hohen Erdabraum über der Kiesschicht nutzt Hülskens für die Anlage einer Halbinsel in dem benachbarten fertigen Baggerloch. „Sie wird niedrig sein, kein Riegel“, erklärte Koß. „Und wir werden dort keine fremden Stoffe verfüllen.“ Aber sie wird größer als ursprünglich geplant, denn für den neuen Kiessee ist mehr Erde abzutragen als gedacht.

In diesem Jahr gesperrt ist der Mölleweg an dieser Stelle. Er verläuft durch das gesamte Auskiesungsgebiet bis zur B 57, wo später ein Fußgängerübergang gebaut werden soll. Ein kleiner Durchstich verbindet später die beiden Baggerlöcher miteinander. Eine stabile Brücke überwiegend aus Stahl mit Bohlen aus Holz oder einem witterungsbeständigen Kunststoff in Holzdekor wird über den Kanal führen, breit genug, dass sich dort zwei Radfahrer begegnen können und auch der Notarztwagen ihn nutzen kann. 2020, wenn der Bauzaun des alten Baggerlochs entfernt wird, wäre die Brücke Teil eines Rundwegs mit Bepflanzung am Ufer entlang des kleinen Sees, der etwa im Sommer geöffnet werden kann. Eine Beleuchtung des Möllewegs an dieser Stelle sei nicht vorgesehen, machte Koß deutlich, aber man könne darüber reden. Nach Ende der gesamten Arbeiten wird zudem ein neuer Weg anstelle des asphaltierten Dornbuschwegs bis zur Lüttinger Straße führen. Baden ist allerdings in beiden Gewässern nicht erlaubt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort