Debatte um Kies-Abbau am Niederrhein Hülskens geht in die Offensive

Xanten · Hülskens schaltet sich in die öffentliche Debatte um den umstrittenen Kies-Abbau ein. Auf Plakaten will das Unternehmen zeigen, welchen Nutzen seine Arbeit bringt.

 Hülskens-Plakat in Xanten, gegenüber der Südsee.

Hülskens-Plakat in Xanten, gegenüber der Südsee.

Foto: RP/Markus Werning

In der Debatte um einen weiteren Kies-Abbau am Niederrhein will die Firma Hülskens stärker in der Öffentlichkeit für ihre Position werben und hat deshalb eine Anzeigen-Kampagne gestartet. In Xanten, Alpen, Wesel und drei weiteren Kommunen wurden Plakate aufgestellt, weitere sollen in den nächsten Wochen folgen, wie das Unternehmen aus Wesel auf Anfrage mitteilte. Die Argumente für einen Kies-Abbau würden in der aktuellen Debatte zu wenig berücksichtigt. Deshalb wolle das Unternehmen stärker darüber informieren, warum ein Abbau wichtig sei, sagte ein Sprecher. Es sei das erste Mal in der Firmengeschichte, dass Hülskens eine solche Kampagne mache.

Am Niederrhein wird darüber gestritten, wo und wie lang die Industrie weiter Kies abbaggern darf. Die schwarz-gelbe Landesregierung beschloss im Juli den Landesentwicklungsplan (LEP). Dadurch wird der Kiesabbau von 20 auf 25 Jahre verlängert. Landrat Ansgar Müller und mehrere Bürgermeister kündigten an, dass sie gegen den LEP klagen wollen. Im Alpener Rat zum Beispiel zeichnet sich dafür auch eine Mehrheit ab. Mehrere Bürgerinitiativen warnen, dass der Niederrhein bald einer Seenplatte gleiche, wenn der Kies-Abbau nicht eingeschränkt werde. Die Mitglieder wohnen in den betroffenen Gebieten und fürchten um ihre Heimat.

Die Debatte wird öffentlich erbittert geführt. Mit der Anzeigen-Kampagne schaltet sich nun Hülskens als Vertreter der Kies-Industrie ein. Das erste Motiv zeigt mehrere Kinder, die in Vynen von einem Hausboot ins Wasser springen. Dazu steht auf dem Plakat: „Kein See, keine Abkühlung“. Die Xantener Nord- und Südsee seien vor vielen Jahren durch den Kies-Abbau entstanden und heute in der Bevölkerung sehr beliebt, sagte Christian Strunk, einer der vier Geschäftsführer des Unternehmens. Das Beispiel zeige, dass sich die Landschaft durch den Kies-Abbau positiv verändern und die Menschen davon profitieren könnten. Die nächsten Plakate der Kampagne würden andere Motive zeigen. „Wir wollen darauf hinweisen, dass ohne den Baustoff Kies unser modernes Leben nicht möglich ist.“

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