Flutkatastrophe im Ahrtal: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen ehemaligen Landrat ein
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Xanten „Jeder Hinweis ist wichtig“

Xanten · In Köln ist der geplante Amoklauf zweier Schüler verhindert worden. Wie gehen Lehrer, Schüler und die Polizei mit der drohenden Gefahr um? Ein gutes Klima an Schulen könne das Risiko zumindest senken, glauben Lehrer.

 In Köln wurde ein Amoklauf verhindert.

In Köln wurde ein Amoklauf verhindert.

Foto: ddp, ddp

Erst Erfurt und Emsdetten, jetzt Köln: Die Gefahr Amok laufender Schüler nimmt auch bei uns zu. Der Umgang mit dieser Gefahr hat zwei Seiten. Einerseits gebe es nach jedem neuen Fall Trittbrettfahrer, die sich üble Scherze erlaubten, hat die Polizei analysiert. Andererseits werden vernünftige Mitschüler, Lehrer und Eltern empfindsamer für Signale und geben oftmals — wie jetzt in Köln — entscheidende Hinweise.

In Rheinberg erwies sich ein Tipp erst vor kurzem als absolut unbegründet. Ein junger Mann beabsichtige, an seiner weiterführenden Schule ein Massaker anzurichten, vermuteten Mitschülerinnen und teilten das der Polizei mit. Die reagierte prompt, sprach mit Lehrern und dem vermeintlichen Täter. Zum Glück erwies sich die Sache als haltlos. Was blieb, war ein Schrecken — und das Gefühl, verschont geblieben zu sein.

Schwer einzuschätzen

"Es ist schwer einzuschätzen, was an solchen Hinweisen dran ist und was nicht", sagt Jürgen Müller, Pressesprecher der Kreis Weseler Polizei. "Aber wir sind auf solche Hinweise dingend angewiesen und gehen ihnen in jedem Fall nach." An die Adresse von Jugendlichen gerichtet, die — wie vor wenigen Tagen in Hünxe passiert — aus Jux und Dollerei eine Amoktat ankündigten, sagte der Beamte: "Das Thema ist so ernst, da muss man Vernunft voraussetzen können. Oder man muss die Konsequenzen tragen."

Auf Kreisebene gab es in diesem Jahr bereits zwei Tagungen zum Thema "Gefahr eines Amoklaufs an Schulen". Neben dem Landrat, den 13 Bürgermeistern, Verwaltungsmitarbeitern und der Polizei nahmen daran auch die Leiter der 180 Schulen im Kreis teil. Das Ziel: ein Netzwerk schaffen, Ansprechpartner definieren. Müller: "Das Thema muss auch gesamtgesellschaftlich diskutiert werden." Für Regina Schneider, Leiterin der Walter-Bader-Realschule in Xanten mit einem hohen Jungenanteil, steht fest: Man kann der Gefahr nur mit vielen kleinen Schritten auf mehreren Gebieten sinnvoll begegnen. Die Pädagogin will an ihrer Schule ein "enges Netz der Kommunikation" schaffen. "Wir müssen alle inder Wahrnehmung geschult werden", sagt sie. "Und wir müssen wachsam sein." Es sei ganz wichtig, ein freundliches Klima an Schulen zu schaffen. Schneider: "Wir müssen den Schülern zeigen, dass sie uns wichtig sind."

Klare Regeln

Auf der anderen Seite seien klare Regeln für die Schule unumgänglich. Und: Man muss ich untereinander kennen — auch an einer großen Schule. Das Klassenlehrer-prinzip tragen dazu ebenso bei wie die Tatsache, dass die Schüler zu den Lehrern in die Klasse kommen.

(RP)
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