Xanten In Birten fehlt es an Baugrundstücken

Xanten · Im Neubaugebiet "Zur Wassermühle/Wintjeskat" ist nicht mehr frei. Bezirksausschuss ist unzufrieden.

Alle 20 Grundstücke des Neubaugebiets "Zur Wassermühle/ Wintjeskat" in Birten sind verkauft. Die Einwohner wollen mehr Baugrundstücke, um die Dorfentwicklung voranzutreiben. Dies allerdings sei derzeit illusorisch, erklärten Bürgermeister Thomas Görtz und Stadtplaner Niklas Franke in der Bezirksausschusssitzun. Laut Vorgaben der Regionalplanung sei die Baulandentwicklung im sogenannten Allgemeinen Freiraum- und Agrarbereich (AFA), zu dem auch Birten gehört, nur eingeschränkt nach Eigenbedarf möglich.

Schneller als gedacht waren die 20 Einheiten auf der rund 5,5 Hektar großen Fläche zwischen Bahndamm, Gewerbegebiet und der Straße "Zur Wassermühle" an den Mann gebracht. Einige der Käufer kamen tatsächlich auch aus Xanten. Der überwiegende Teil der Häuslebauer ist allerdings nach Birten zugezogen, stammt vom gesamten Niederrhein und sogar dem westlichen Ruhrgebiet. "Dass die Baugrundstücke zum Teil an Auswärtige verkauft wurden, ist für die Ortschaft vielleicht wünschenswert, entspricht aber nicht dem Willen der Regionalplanung", bemerkte Franke.

Diese sieht in als AFA ausgewiesenen Gebieten eine Baulandentwicklung nämlich nur nach Eigenbedarf vor. "Nach dem erfolgreichen Verkauf von 20 Einheiten ist es deshalb unrealistisch, bereits jetzt über einen zweiten Bauabschnitt zu debattieren", verdeutlichte Görtz. Der Ausschussvorsitzende Dietmar Leyendecker bemängelte, dass es nun wieder keinerlei Grundstücke in Birten gebe. Die Situation ähnle damit der vor zwei Jahren: Junge Birtener mit Interesse an einer Ansiedlung fänden in der Ortschaft keinen Raum, kritisierte auch Hermann Janßen. "Das ist unbefriedigend, insbesondere, da niemand weiß, ob in ein oder zwei Jahren etwas kommen wird", sagte Leyendecker.

Görtz widersprach: Es gebe noch einige Baulücken in Birten. Zudem: "Wie viel Birtener haben denn wirklich Grundstücke am Wintjeskat gekauft?" fragte der Bürgermeister rhetorisch. Der Eigenbedarf sei nun mal wesentliches Kriterium, bekräftigte Franke. Das gefalle auch ihm nicht, ergänzte Görtz, allerdings obliege Xanten schlicht nicht die Planungshoheit. "Wir befinden uns nicht im luftleeren Raum und können einfach bauen, wie wir es wollen. Wir müssen uns an die Vorgaben der Regionalplanung halten", sagte der Bürgermeister. Gerade die neuesten Auflagen schränkten die Kommunen deutlich in ihrer Selbstbestimmung ein.

Grundsätzlich, so besänftigte Görtz, funktioniere Dorfentwicklung aber längst nicht nur über die Ausweisung von Baugebieten. Erfreulich seien etwa die vorangehenden Bemühungen, das Amphitheater wiederzubeleben. "Für das kommende Jahr haben wir sogar zwei ganz konkrete Veranstaltungsanfragen mit interessantem Programm", erzählte der Bürgermeister. Auch die Entwicklung und Umgestaltung des ehemaligen Schulgeländes berge Potenzial, etwa als bezahlbarer Wohnraum in Form von Mietwohnungen.

(bea)
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