Labbeck „Ich bin ein Kämpfertyp“

Labbeck · Theo Verhoeven war 21 Jahre lang Bürgermeister von Sonsbeck. Morgen wird der nach wie vor lebenslustige Labbecker 80 Jahre alt. Schwimmen, lesen, reisen und Geselligkeit sind für ihn selbstverständlich.

"Mit 80 ist man im Greisenalter", sagt Theo Verhoeven und fügt lachend hinzu: "Das rede ich mir jedenfalls ein." Der Sonsbecker Alt-Bürgermeister — von 1973 bis 1994 stand er der Gemeinde Sonsbeck vor — wird morgen 80 Jahre alt. Er und seine Frau Maria (74) nehmen's gelassen. "Wir sind Kämpfertypen. Die Zipperlein, die das Leben so mit sich bringt, stecken wir weg", erzählt Verhoeven. Das Labbecker Ehepaar sieht das Leben positiv: Die beiden sind nach wie vor voll dabei und lachen viel. Vereine, Freunde, Nachbarn, und die Familie, zu der fünf Kinder, Schwiegerkinder und sechs Enkel in Bremen, Berlin, Saarland, Mönchengladbach und Kevelaer gehören, sorgen dafür, dass es den Verhoevens nicht langweilig wird. Kegeln oder Rommé-Abende mag Verhoeven gern.

Viel mit dem Rad unterwegs

Auch am Samstag wird sich das schöne alte Bauernhaus — Theo Verhoevens Elternhaus — an der Marienbaumer Straße 152 füllen. Um 11 Uhr gibt es dort einen Empfang zu Ehren des dann 80-Jährigen, der eigentlich nur eines bedauert: dass er immer schlechter sehen kann. "Autofahren geht gar nicht mehr, mit dem Fahrrad bin ich aber nach wie vor viel unterwegs", berichtet der Senior. "Aber nicht mehr die ganz großen Touren von 75 bis 100 Kilometern." Zum Glück hat Theo Verhoeven ein Lesegerät, das macht die Sache leichter. "Manchmal liest mir auch meine Frau aus der RP vor", sagt er.

Denn Lesen, sich weiterbilden, das war für den sympathischen Labbecker immer wichtig. "Als ich aus dem Krieg zurück kam, habe ich mich gleich am Gymnasium in Kleve angemeldet. Aber nach zwei Wochen habe ich einen Rückzieher gemacht." Der Grund: In Labbeck lag alles in Schutt und Asche, auch das Haus der Eltern und damit der landwirtschaftliche Betrieb. "Ich habe dann alles wieder aufgebaut und bin geblieben." Beruflich wirkte Verhoeven später in der Raiffeisen-Warengenossenschaft.

S'Grooten-Plakette

Doch "nur" Beruf und "nur" Familie — das war ihm nicht genug. Jahrzehnte lang engagierte er sich in der Kommunalpolitik. U.a. als CDU-Ratsherr und eben als Bürgermeister. "Die schönsten Jahren waren die von 1989 bis 1994", erinnert sich der Träger der S'Grooten-Plakette. "Damals war ich bereits im Ruhestand und konnte die letzten fünf Amtsjahre als Bürgermeister voll genießen."

Auch privat kehrte mehr Ruhe ein. Mit seiner ebenfalls sehr aktiven Maria ging das Labbecker Urgestein seither viel auf Reisen. Unter anderem besuchten sie Pater Markus aus dem Kloster Mörmter in Brasilien. Jetzt, zum Achtzigsten, lassen sie es etwas gemächlicher angehen. "Uns schwebt ein Kurlaub vor", sagt Maria Verhoeven. "Irgendwas für die Gesundheit." Unabhängig davon halten sich die beiden körperlich fit: Viermal pro Woche gehen sie schwimmen. Normalerweise in Xanten, wegen des Hallenbad-Umbaus zur Zeit in Goch.

(RP)
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