Xanten Hubert Lemken wird heute nach "kleinen Reparaturen" 80

Xanten · Morgen, Samstag, gibt es für viele Gäste in der Labbecker Villa Reichswald "gut zu essen" - es darf geschlemmt werden. Der Grund liegt auf der Hand: Einer, der ein Leben lang mit bester Qualität seiner Fleisch- und Wurstwaren Garant dafür war, dass seine Kunden "gut zu essen" hatten, vollendet heute nach "kleinen Reparaturen" in vitaler Verfassung sein 80. Lebensjahr.

 Viele Medaillen belegen die hohe Qualität von Hubert Lemkens Arbeit.

Viele Medaillen belegen die hohe Qualität von Hubert Lemkens Arbeit.

Foto: arfi

Hubert Lemken, der als fünfter Spross unter neun Geschwistern auf dem legendären "Schrammshof" in Birten das Licht der Welt erblickte, schaut auf ein bewegtes Leben zurück, das "nicht immer einfach" war. Einfach und bescheiden ist der stadtbekannte Metzgermeister indes bis heute geblieben - trotz seiner Erfolge.

In bäuerlich geprägter Atmosphäre, in der Klein-Hubert in behüteter Kindheit schon früh den Lebenszweck von Borstenvieh und Schweinespeck kennenlernte, hatte er mit dem Übergang der Kriegsfront allerdings auf dem Schulweg auch schon bedrohliche Situationen zu überstehen.

Von der Pike auf erlernte Hubert Lemken nach dem Schulabschluss in der Fleischerei Braam in Kevelaer den Beruf des Metzgers: Es wurde noch alles vor Ort gemacht - von der Schlachtung über die Zerlegung bis zur fertigen Wurst. Der Gesellenprüfung folgten Lehr- und Wanderjahre nebst ständiger Fortbildung - in dem gleichzeitigen Bestreben, "besser zu verdienen" - in Betrieben innerhalb des Ruhrgebietes. Nach dem Motto "du musst viel sehen, lernen, erfahren", machte Hubert Lemken seinen Weg. Zügig legte Geselle Hubert 1957 die Meisterprüfung ab, um in Duisburg die Basis für eine Selbstständigkeit zu legen. Die führte nach der Eheschließung seiner Rita - "eine unersetzliche Stütze!" - 1962 sozusagen über Schwiegervater Theo Evertz. Im Jahre 1974 war es so weit. Der Standortwechsel mit der Übernahme der Geschäftsräume des Vorgängers Gerhard Rösen im Stadtkern Xanten 1995 war ein weiterer Entwicklungsschritt. Auch das Konzept hin zur "warmen Theke" hatte der Geburtstagsjubilar als "zeitgemäß" richtig erkannt, er wurde über Events für die damalige Gastronomie auf Burg Winnenthal und "Diebels live" in Issum nebenher auch noch so etwas wie ein erfolgreicher "Spanferkel-König". Dafür wurde eigens ein großer Ofen eingebaut. Obwohl gesellig veranlagt, erlaubte sich Hubert Lemken außer Familie und Betrieb keine zeitraubenden Hobbys - sieht man von seiner Jägerschaft ab, die für den Waidmann in erster Linie aber der Hege dient. Der handwerkliche Ehrgeiz trug Hubert Lemken manche hohe Qualitäts-Auszeichnung ein. Die Kontinuität setzt sich inzwischen in fünfter Generation erfolgreich fort, da Sohn Ludger seit 1999 in Vaters Fußstapfen getreten ist und inzwischen auch noch mit einem Geschäftslokal in Wesel Fuß gefasst hat.

Hubert Lemken genießt inzwischen zwar seinen Ruhestand, freut sich auf den Frühling, den er in Kürze im Garten zwischen Erd- und Himbeeren wie blühenden Pfirsichbäumchen begrüßen kann - rasten ist ihm dennoch fremd. Damit mancher Zeitgenosse außer ihm immer noch "gut zu essen" hat, fährt Hubert demnächst wieder täglich mit seinem Bulli von Haus zu Haus und wünscht "Guten Appetit".

(TR)
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