Hochwasserschutz in Alpen, Sonsbeck und Rheinberg Grüne fordern kompaktere Bauweise

Sonsbeck/Alpen/Rheinberg · Die Fraktionsspitzen der Grünen aus Rheinberg, Alpen, Sonsbeck und dem Kreistag sprachen über Starkregenereignisse und Hochwasserschutz. Sie halten neue Vorschriften bei Bauvorhaben für sinnvoll.

 Werner Kalter (v.l.), Jürgen Bartsch, Peter Nienhaus und Hubert Kück von den Grünen vor der Ampelkreuzung in Sonsbeck, an der sich bei Starkregen das Wasser sammelt.

Werner Kalter (v.l.), Jürgen Bartsch, Peter Nienhaus und Hubert Kück von den Grünen vor der Ampelkreuzung in Sonsbeck, an der sich bei Starkregen das Wasser sammelt.

Foto: Wyglenda

Der Dauerregen am Mittwochvormittag hat den passenden Rahmen geschaffen für das Anliegen der Grünen: Der Vize-Fraktionschef aus Rheinberg, Jürgen Bartsch, hatte seine Mitstreiter Werner Kalter aus Sonsbeck, Peter Nienhaus aus Alpen sowie den Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Kreistag, Hubert Kück, nach Sonsbeck eingeladen, um über Starkregenereignisse sowie Hochwasserschutz zu reden. Einig waren sich die Grünen darüber, dass Flächen entsiegelt werden müssten, um die Kanäle zu entlasten.

Viele Maßnahmen seien in Sonsbeck bereits umgesetzt worden, um den Wassermassen bei Starkregen Herr zu werden, so Kalter. Dazu gehörten unter anderem die Errichtung von Retentionsflächen auf insgesamt 6,5 Hektar sowie die Ertüchtigung der Pumpstation. Kalter wünscht sich eine Bürgerinformation, um die Maßnahmen vorzustellen. Auch in Alpen sei bereits viel getan worden, ergänzte Nienhaus. Regenrückhaltebecken seien frühzeitig angelegt, an der Kläranlage am Marienstift sei eine zusätzliche Spundwand eingebaut und die Alpsche Ley stark renaturiert worden. In Rheinberg stehen ambitionierte Hochwasserschutz-Pläne an: Kostenpflichtiger Inhalt Der Rheindeich zwischen Duisburg-Baerl und dem Niag-Hafen in Orsoy soll saniert beziehungsweise neu gebaut werden. Geplant sind dabei auch mehrere Retentionsflächen.

Nachholbedarf sehen die Grünen jedoch bei Bauprojekten. „Wir müssen klimagerechter und kompakter bauen“, brachte es der Kreis-Grüne Kück auf den Punkt. Einfamilienhäuser wolle und könne man natürlich nicht verbieten. Es müsse aber bedacht werden, dass jede versiegelte Fläche die Kanäle belaste. In Neubaugebieten sei es daher notwendig, große naturnahe Flächen zu schaffen. Peter Nienhaus gab zwei große Bauvorhaben in Alpen als Beispiel, die die Grünen ablehnten, weil dort eine Begrünung fehle. Das Argument, Investoren nicht mit noch mehr Auflagen knebeln zu können, kann er angesichts des fortschreitenden Klimawandels nicht nachvollziehen. Kück empfahl, klimagerechte Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Photovoltaikanlagen in den Bauvorschriften zu verankern.

Auf öffentlichen Plätzen sehen die Grünen weiteres Potenzial, um Wasser leichter versickern zu lassen beziehungsweise verzögert ins Kanalnetz abzuleiten. Die sogenannte Schwammfähigkeit ließe sich beispielsweise mit Hilfe von Rasengitter- statt Pflastersteinen erhöhen. Kück sieht da die Niederlande als Vorreiter.

(beaw)
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