Sonsbeck Hochwasser: Bürger werden gehört

Sonsbeck · In einer Einwohnerversammlung am Mittwoch, 21. September, um 18 Uhr im Kastell wird Sonsbecks jüngste Geschichte aufgearbeitet: Zwischen dem 30. Mai und 3. Juni liefen in zahlreichen Häusern die Keller volll, waren hernach Felder und Straßen überflutet, weil erst (am 30. Mai) 70 Liter Wasser pro Quadratmeter runterkamen und am 1. Juni dann 120 Liter pro Quadratmeter oben drauf. In der Nacht zum 2. Juni hatte Landrat Dr. Ansgar Müller um 1.11 Uhr für Sonsbeck, Xanten und Hamminkeln den Katastrophenfall ausgerufen und überörtliche Hilfe angefordert.

 Sonsbeck hat das Unwetter besonders hart getroffen.

Sonsbeck hat das Unwetter besonders hart getroffen.

Foto: arfi

In der Folge wurde von vielen Seiten Kritik laut, unter anderem am Zustand des Regenrückhaltebeckens Langebend, am Ausfall von Pumpen und daran, dass Kanäle so zugewachsen seien, dass kein Wasser mehr ablaufen könne. "Der Feind kommt von unten: Wir haben die Ley eingeengt. Das sind jetzt die Folgen. Wir müssen endlich darüber nachdenken, wie wir das Grundwasser in den Griff kriegen", hatte ein Anwohner in der Sitzung des Rats nach der Hochwasserkatastrophe geklagt.

In einem Schreiben an Bürgermeister Heiko Schmidt hatte die Interessengemeinschaft (IG) Raysebruch/Langebend den Umgang der Verwaltung mit dem Informationsbedürfnis der Betroffenen kritisiert. Andererseits fordert IG-Sprecher Arnulf Stoffel ein "systematisches Hochwasser- und Überflutungsrisikomanagement", um die richtigen Schlüsse aus den Problemen nach den massiven Regenfällen Anfang Juni zu ziehen. Stoffel erinnerte in dem Schreiben der Interessengemeinschaft daran, dass in der Nacht zum 2. Juni der Überlauf des Regenrückhaltebeckens erst mit einem Bagger von Erde und hohen Sträuchern geräumt werden musste. Das Becken sei zugewachsen und verschlammt gewesen, so dass das Fassungsvermögen eingeschränkt gewesen sei. Fatal sei gewesen, dass sich das Wasser aus dem Rückhaltebecken nach hinten zu den Häusern am Langebend ergoss, statt zur Ley abzufließen.

Der nächste Regen kommt bestimmt. Zur Erarbeitung geeigneter Vorsorgemaßnahmen bittet die Verwaltung daher um Mithilfe der Bevölkerung.

(jas)
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