Sanierung der Lensing-Straße Anwohner vom Baulärm genervt

Xanten · Es donnert, grummelt und dröhnt den ganzen Tag: Der Baulärm an der Heinrich-Lensing-Straße nervt Anwohner Watzdorf, zumal er als Anlieger für den Ausbau zahlen soll. Ein Schreiben des Ministerpräsidenten tröstet kaum.

 Anwohner Udo Watzdorf ist von dem Lärm durch die Baustelle an der Heinrich-Lensing-Straße genervt.

Anwohner Udo Watzdorf ist von dem Lärm durch die Baustelle an der Heinrich-Lensing-Straße genervt.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Udo Watzdorf beklagt sich über anhaltende Belastungen durch die Baustelle auf der Heinrich-Lensing-Straße. Neben Lärm, Gestank und Schmutz nervten Erschütterungen im Haus, berichtet der Rentner, der mit seiner Frau Karin an der Ecke zum Holzweg wohnt. „Da klirrt das Geschirr im Schrank.“ Neben ihrem Grundstück laufen Tiefbauarbeiten. Während eines Besuchs im Haus ist die ganze Zeit ein Donnern, Grollen und Beben zu hören und zu spüren. „Wir hoffen, dass es bald aufhört“, sagt Watzdorf. Der Lärm hat ihm sichtlich zugesetzt.

Die Heinrich-Lensing-Straße wird seit 2017 saniert. Im Mai haben die Arbeiten im letzten Bauabschnitt begonnen. Die Arbeiter graben sich tief in den Boden, weil auch die Kanalisation neu gemacht wird. „Wir arbeiten so schnell wir können“, heißt es vom städtischen Dienstleistungsbetrieb Xanten (DBX). Watzdorf hat Verständnis für die Arbeiten. „Das muss gemacht werden.“ Er und die anderen Anwohner seien auch vom DBX darüber informiert worden. Aber die Angaben seien nicht ausreichend gewesen. „Welche Belastungen damit verbunden sind, konnten Sie aus der Information nicht herauslesen.“ Sonst wären er und seine Frau vielleicht verreist. So aber müssten sie unter dem Lärm leiden. Die Arbeiter würden um 7 Uhr beginnen und manchmal erst gegen 19 Uhr Feierabend machen. „Sie sind sehr fleißig.“ Er hoffe, dass sein Haus nicht durch die Erschütterungen beschädigt werde.

Es geht ihm aber nicht nur darum. Er stört sich auch an den Straßenausbeiträgen. 15.000 Euro solle er als Anlieger zahlen, dafür habe er kein Verständnis, zumal er vor vielen Jahren schon einige Tausend Euro an die Stadt überweisen habe, als der Holzweg erschlossen worden sei. „Das ist sozusagen ein Eckgrundstücksvorteil“, sagt Watzdorf voller Bitterkeit. Deshalb wandte er sich an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Dieser antwortete ihm auch, schrieb aber nur, was bekannt ist: Dass die Landesregierung prüft, wie sich die Beiträge so regeln lassen, dass Anlieger nicht zu sehr belastet, aber die Kosten auch nicht auf die Allgemeinheit verlagert werden. Aus Watzdorfs Sicht gehört der Straßenbau dagegen zu den Pflichtaufgaben von Land und Kommune. Sie sollten lieber ihr Geld dafür ausgeben als für etwas wie den Kurpark, sagt er.

Heinrich-Lensing-Straße: Anwohner beklagen Baulärm
Foto: grafik
Heinrich-Lensing-Straße: Anwohner beklagen Baulärm
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