„Woche der Demenz“ im Haus der Begegnung Xanten „Ach ja, der Opa vergisst schon mal was“

Xanten · „Gemeinsam sind wir stark“: Sozialstiftung Xanten will mit „Woche der Demenz“ für Toleranz und Respekt werben.

 Stellen die „Woche der Demenz“ auf die Beine: Ursula Schnur (v.l.), Raf Trost, Petra Winkels, Petra Post, Petra Bahr-Rüschkamp, Albert Sturtz, Thomas Görtz, Barbara Doerk, Jenny Thate.   RP-Foto: Ostermann

Stellen die „Woche der Demenz“ auf die Beine: Ursula Schnur (v.l.), Raf Trost, Petra Winkels, Petra Post, Petra Bahr-Rüschkamp, Albert Sturtz, Thomas Görtz, Barbara Doerk, Jenny Thate. RP-Foto: Ostermann

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Ja, Demenz kann jeden treffen. Und nein, man kann nicht vorbeugen, etwa durch Gehirnjogging, gesunde Ernährung oder viel Sport. So ernüchternd sich das liest: Tatsache ist, dass immer mehr Menschen in der Regel in höherem Alter von einer Krankheit heimgesucht werden, die nicht heilbar ist.

Die, so Bürgermeister Thomas Görtz, oft aus Scham verschwiegen wird, bisweilen auch verniedlicht. „Ach ja, der Opa vergisst schon mal was.“ Aber er vergisst nicht einfach mal was: Die kognitiven Fähigkeiten nehmen immer weiter ab, Menschen mit Demenz verlieren die Orientierung. Sie sind krank, können ihren Alltag irgendwann nicht mehr alleine organisieren, werden pflegebedürftig.

Rein statistisch erkrankt jeder Dritte über 85-Jährige an einer der Demenz zuzuordnenden Krankheit. Menschen mit Demenz brauchen Hilfe, in fortgeschrittenem Stadium sehr viel Hilfe, die sie meistens von Angehörigen bekommen. „Und sie brauchen Mitmenschen, die ihnen vorurteilsfrei begegnen, auf betroffene Familien zugehen anstatt die Straßenseite zu wechseln, um eine Begegnung zu vermeiden“. Sagt Petra Bahn-Rüschkamp, Leiterin des Malteser Hospizdienstes.

Sie gehört zum Team um Barbara Doerk und Petra Winkels vom Haus der Begegnung an der Karthaus, das die „Woche der Demenz“ auf die Beine gestellt haben. Sie startet am Mittwoch, 25. September. Bis zum 30. September sind ein Vortrag, Konzert, Theaterstück und eine Kunstaktion geplant. Die Sozialstiftung will mit der Woche der Demenz für Toleranz, Respekt und Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen werben.

Weitere Partner sind Jenny Thate (Pflegedienstleitung Caritas-Sozialstation), Ursula Schnur (Haus der Begegnung), Sozialarbeiter Albert Sturz (Grafschafter Diakonie) und Petra Post (Stadt Xanten). Für die Rotarier, die finanzielle Unterstützung leisten, war Ralf Trost am Montag bei der Vorstellung der „Woche der Demenz“ dabei. Schirmherr ist Bürgermeister Thomas Görtz, seines Zeichens auch „Chef“ der Sozialstiftung Xanten.

Am Anfang, so Barbara Doerk, war ein Theaterstück: Sie sei per Mail vom „D.a.S. Theater“ („Die andere Sicht“) aus Königswinter angeschrieben worden, das sein Theaterstück „Du bist meine Mutter“ gerne auch in Xanten zeigen würde. Daraus entstand die Idee, die Krankheit einmal mehr in den Fokus zu rücken und weitere Veranstaltungen zu organisieren. Die Stadtbücherei legt im Haus der Begegnung Literatur zur Einsicht aus; Malteser, Grafschafter Diakonie, Hospizdienst und Stadt Xanten bauen Infostände im Haus der Begegnung auf, stehen für Gespräche bereit.

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei, Anmeldungen sind nicht erforderlich. Mit einer Ausnahme: Ein Kunstangebot für an Demenz Erkrankte mit einem jeweiligen Begleiter am Montag, 30. September. Anmeldungen sind bis Mittwoch, 18. September, unter 02801 77980 möglich.

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Fassung dieses Textes hatten wir geschrieben, dass der Termin für das Kunstangebot der Sonntag, 29. September, ist. Das ist falsch. Das Kunstangebot findet am Montag, 30. September, statt. Wir haben das korrigiert und bitte um Entschuldigung.

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