Hannelore Kraft in Sonsbeck Keine Hilfe vom Land für Unwetter-Betroffene

Xanten · Bei einem Blitzbesuch in Sonsbeck hat sich NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ein Bild von den Hochwasser-Schäden gemacht. Finanzielle Hilfe für Privatleute wird es nicht geben. Anders sieht es bei Landwirten aus.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besuchte Sonsbeck nach den schweren Unwettern Anfang der Woche.

Foto: dpa, mg fdt

Der 8000-Einwohner-Ort am Fuß der Sonsbecker Schweiz war von zwei starken Regenfällen am Montag und Mittwoch besonders betroffen. 186 Mal waren die Rettungskräfte allein zur Wochenmitte gefragt. Dutzende von Kellern standen unter Wasser. In einem Haus schlug zunächst der Blitz ein, dann lief der Keller voll.

Die NRW-Landesregierung prüft deshalb mögliche Hilfen für die betroffenen Menschen. Man müsse sich mit den Kommunen einen Überblick über die Schadenshöhen verschaffen, "um zu sehen, was das Land tun kann", sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). In Sonsbeck war unter anderem ein Rückhaltebecken übergelaufen und hatte Kellergeschosse anliegender Häuser geflutet.

Wer sich und sein Haus nicht gegen Hochwasserschäden versichert hat, wartet womöglich vergeblich auf finanzielle Hilfe. "Wir können als Land keine privaten Schäden abdecken, denn man kann nicht jeden mit Steuermitteln begünstigen, der keine Versicherung abgeschlossen hat", erklärte Kraft. Anders verhalte es sich bei Landwirten, die teilweise gar keine Möglichkeit hätten, sich gegen alle Unwetterlagen zu versichern. Hier würden Hilfen geprüft.

Mit massiven Ernteverlusten rechnen Experten derzeit allerdings nicht. Es habe vereinzelt Schäden durch Hagel und Überschwemmungen gegeben, sagten Vertreter von Fachverbänden. "Damit größere Schäden entstehen, müsste das Wasser über Wochen auf den Feldern stehen bleiben", sagte Natascha Kreuzer von der Landwirtschaftskammer NRW. Dann erst würden Wurzeln nicht mehr ausreichend Sauerstoff erhalten.