Xanten Händels "Messias" im Silvesterkonzert

Xanten · Wilhelm Winschuh ist der künstlerische Leiter der Aufführung mit 75 Ausführenden im Xantener Dom.

 Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Foto: ema (archiv)/privat

Ein furioses musikalisches "Amen" — "so sei es": Kann man den Abschluss des Jahres im Xantener Dom schöner unterstreichen? Willem Winschuh ist von dem Gedanken jedenfalls hingerissen. Winschuh, Bereichskantor in der Diözese Münster, leitet die Aufführung von Händels "Messias" am Silvesterabend im Dom. Eine mächtige Amen-Fuge steht am Ende des Oratoriums, das zu den populärsten Werken des "Popstars des 18. Jahrunderts" zählt, wie Winschuh Händel nennt. Das "Halleluja" aus dem "Messias" kann so ziemlich jeder mitträllern.

 Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Foto: ema (archiv)/privat

Bereits 2010 hatte Willem Winschuh mit seinem Collegium Vocale Wesel das Xantener Silvesterkonzert gestaltet; es war das letzte unter der Regie des Dombauvereins. Seit 2011 führt die Stadt die Tradition erfolgreich fort. Das Silvesterkonzert sei für die Stadt — den kulturellen Mittelpunkt des Niederrheins — immens wichtig, sagt Bürgermeister Christian Strunk. "Das darf man sich als Xantener nicht entgehen lassen." Wobei natürlich auch auf viele auswärtige Gäste gehofft wird, die die insgesamt 1000 Plätze im Dom füllen.

 Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Foto: ema (archiv)/privat

Der 1742 uraufgeführte "Messias" dreht sich um die biblischen Prophezeiungen von Jesu Geburt, sein Leben und Leiden sowie das Jüngste Gericht. Die Musikliebhaber im Dom werden das Oratorium in der englischen Originalsprache hören. Die deutsche Übersetzung widerspricht nach Winschuhs Überzeugung dem Geist der Musik. Der große Affektkünstler Händel die Musik exakt an das englische Libretto angelehnt, mit dessen Worten musikalische Figuren und Betonungen untrennbar verbunden seien. "Man muss kein Anglist sein, um den Text zu verstehen", versichert der Musikalische Leiter . Es werde aber Hefte mit der deutschen Übersetzung des auf biblischen Stellen beruhenden Textes geben.

 Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Foto: ema (archiv)/privat

Rund 75 Ausführende werden im Silvesterkonzert zu hören sein. Den Instrumentalpart übernehmen Mitglieder der Duisburger Philharmoniker und der Düsseldorfer Symphoniker, die Vokalsolisten sind Stefanie Wüst (Sopran, Silke Weisheit (Alt), Rüdiger Ballhorn (Tenor) und Jens Hamann (Bass/Bariton). Das Collegium Vocale wird mit 45 bis 50 Mitgliedern auf dem Podest stehen. Dem Chor komme die tragende Rolle im "Messias" zu, sagt Winschuh.

 Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Der musikalische Leiter Willem Winschuh, Rüdiger Ballhorn (Tenor), Stefanie Wüst (Sopran), Jens Hamann (Bass/Bariton), Silke Weisheit (Alt).

Foto: ema (archiv)/privat

In der Xantener Aufführung unterstreicht er diese Rolle durch eine Straffung des Oratoriums. Einige Arien entfallen, so dass der Xantener "Messias", der sonst gut drei Stunden dauern könne, nach zwei Stunden zu Ende sein wird. Das krönende "Amen" erklingt mithin gegen 22 Uhr. Und wie schön wäre es, wenn das Konzertpublikum danach fühlt, was Willem Winschuh mit der Musik mitteilen möchte: "Nicht jeder Tag ist ein Wunschkonzert, aber es lohnt sich zu leben."

(RP)
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