Xanten Gute-Laune-Abend im Latino-Fieber

Xanten · Xanten hat eine kubanische Nacht gefeiert. Die Sommermusik im Park am Ostwall machte es möglich.

 Sängerin Barbara Verdecia katapultierte das Publikum in den einfachen Cha-Cha-Cha-Modus. Dieser Tanzschritt sollte den Abend bestimmen.

Sängerin Barbara Verdecia katapultierte das Publikum in den einfachen Cha-Cha-Cha-Modus. Dieser Tanzschritt sollte den Abend bestimmen.

Foto: Fischer

Für Sahnehäubchen und Urlaubsfeeling zugleich sorgten sommerliche Temperaturen. Traditionelle kubanische Musik, schnelle wie gefühlvolle Rhythmen vermittelten den Geist vom legendären "Buena Vista Social Club", der längst Weltruhm erlangt hat. Filmemacher Wim Wenders sorgte vor zwölf Jahren mit seinem Film dafür, dass kubanische Musik ein immer größeres Publikum eroberte. So auch in Xanten: Die Gäste ließen sich vor der Bühne und auf den Sitzreichen aus vom karibischen Lebensgefühl und seiner Leichtigkeit einfangen. Sänger Luis Frank und Sängerin Barbara Verdecia katapultierten das Publikum in den einfachen Cha-Cha-Cha-Modus. Dieser Tanzschritt sollte den Abend bestimmen. Das kubanische Orchester "Tradicional Habana" gilt als eine der erfolgreichsten Bands. Es sorgte für den Gute-Laune-Abend im Latino-Fieber mit verschiedenen kubanischen Hits, die es zu Weltruhm brachten.

Frontmann und Sänger Luis Frank zählt zur zweiten Generation des Buena Vista und hat von Kindesbeinen an die legendäre musikalische Keimzelle Kubas erlebt. Mit seinen Musikerkollegen wie dem Pianist David Alfaro hat er sich zur Aufgabe gemacht, als Botschafter den "son cubano", den kubanischen Musikstil, in die Welt hinauszutragen. Alfaro kehrt nach dem Xantener Auftritt in seine kubanische Heimat zurück. Er gehört zur musikalischen Spitze Kubas und erlebte wie Luis Frank mit dem Gründer des "Buena Vista Social Club", Juan de Marcos Gonzalez, entscheidende Karriereabschnitte. "Sechs Monate Tournee in Europa liegen hinter ihm", sagt dazu der künstlerische Leiter der Sommermusik, Günter vom Dorp. Auftritte in Europa werden über das kubanische Kulturministerium begleitet. Luis Frank hingegen ist ein ständig Reisender in Sachen "son cubano". Barbara Verdecia hingegen lebt in Deutschland. Sie hat Kontakte zu kubanischen Musikern. "Das Konzert, das unsere Gäste in Xanten erlebt haben, ist in seiner Konstellation einmalig, weil es so noch nicht zusammengespielt hat", sagt vom Dorp. Allein schon der Soundcheck geriet zu einem kleinen Konzert, das anderthalb Stunde dauerte. Die Musiker sind Profis, die an kubanischen Hochschulen studiert haben. "Mich begeistert die Authentizität der Truppe. Da kommt nichts vom Band und wird beim Publikum einfach nur abgeliefert. Die Musiker können gut und spontan improvisieren. Dabei halten sie Kontakt zum Publikum und nehmen es mit auf die Reise", so vom Dorp.

Manches kubanische Lied bekam dadurch Überlänge, denn Pianist David Alfaro und die anderen Bandmitglieder verstanden es, Altes mit Neuem zu kombinieren. Dem Publikum im Park gefiel die musikalische Reise durch Kuba und das Repertoire. Luis Frank nutzte die Gelegenheit, mit dem Publikum musikalisch zu flirten, holte es ganz dicht an die Bühne heran. Paare wiederum nutzten die Chance und tanzten, was der kubanische Rhythmus zuließ.

(sabi)
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