Schulstart an der Grundschule Sonsbeck Ein Baum wächst mit den Erstklässlern

Sonsbeck · An der Sonsbecker Grundschule wird zur Einschulung der i-Dötzchen stets der Baum des Jahres eingepflanzt, um den sich dann die Schüler kümmern dürfen. Dieses Mal kommt eine junge Stechpalme in die Erde.

 Schulleiter Martin Nenno zeigt die Stechpalme (Ilex), die von den neuen Erstklässlern an der Grundschule eingeplanzt wird.

Schulleiter Martin Nenno zeigt die Stechpalme (Ilex), die von den neuen Erstklässlern an der Grundschule eingeplanzt wird.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Die ersten Bäume haben bereits eine stattliche Größe, und jedes Jahr kommt ein neuer dazu. An der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule Sonsbeck wird zur Einschulung der i-Dötzchen jedes Jahr ein Baum gepflanzt, den die Kinder anschließend pflegen und hegen. Zum Schulstart am Mittwoch und Donnerstag soll eine Stechpalme die neu angelegte Blühwiese verschönern und die Schulneulinge für den Schutz der Natur sensibilisieren.

„Kinder brauchen die Natur und die Natur braucht Kinder“, bringt Schulleiter Martin Nenno die Intention der Baumpflanzaktion auf den Punkt. „Wir müssen den Kindern zeigen, dass die Natur geschützt werden muss, denn, wenn wir nichts tun, geht sie irgendwann verloren.“ Durch die Aktion hingegen lernten die Kinder von klein auf, Verantwortung zu übernehmen, so Nenno. Jeder Jahrgang kümmere sich um seinen Einschulungsbaum, gieße ihn regelmäßig, damit er gut anwachse, und beobachte, wie er sich dank der Pflege entwickle. „Die Bäume wachsen schnell“, sagt Nenno. „Die ersten, die an der Turnhalle gepflanzt worden sind, haben sich bereits zu riesigen Gehölzen entwickelt.“

 Das Projekt der Klasse 3b, die Blühwiese, hat sich gut entwickelt

Das Projekt der Klasse 3b, die Blühwiese, hat sich gut entwickelt

Foto: Grundschule

Seit 2015, seitdem Nenno die Schulleitung an der Grundschule in Sonsbeck übernommen hat, kommt nach den Sommerferien der jeweilige Baum des Jahres in die Erde. Inzwischen können die Grundschüler auf ein kleines Wäldchen aus Feldahorn, Winterlinde, Fichte, Esskastanie sowie Flatterulme und Robinie blicken. In diesem Jahr kommt noch die Stechpalme dazu. Die mehrere hundert Jahre alt werdenden Bäume sind wertvolle Vogelbrutgehölze. Im Winter dienen die roten Beeren als Nahrung für heimische Vögel. Die Blüten der Sträucher, die sich im Mai und Juni öffnen, werden gerne von Bienen und Hummeln besucht.

Damit fügt sich der Ilex, so der botanische Name, gut in die Blühwiese ein, die im vergangenen Schuljahr von den Kindern der Klasse 3b angelegt worden ist. Neben zahlreichen Wildblumen gedeihen dort auch Robinie und Flatterulme bereits prächtig und sollen in wenigen Jahren wertvolle Schattenspender werden. „Die Blühwiese liegt an der Ostseite der Schule, wo es mittags bei hochstehender Sonne sehr warm in den Klassenräumen werden kann“, sagt Nenno. „Die größer werdenden Bäume sollen etwas Linderung verschaffen, und die Kinder lernen ganz nebenbei, wie wichtig es ist, nachhaltig zu denken.“

Sofern es das Wetter zulässt, soll auch die Einschulung auf der Blühwiese stattfinden. Wie schon im vergangenen Jahr wird diese corona-bedingt auf zwei Tage verteilt. „So haben wir etwas mehr Freiheit und können die Einschulung draußen ohne Maske begehen“, erklärt Nenno. Am Mittwoch und Donnerstag wird es jeweils einen von Pastoralreferentin Gertrud Sivalingam und Pfarrer Harry Ittrich geleiteten ökumenischen Wortgottesdienst geben, den auch die Klassenlehrerinnen Natalie Cox und Eva Schumacher unter dem Motto „gemeinsam“ mitgestalten. Dafür haben die i-Dötzchen bereits Bienen gebastelt und sich selbst auf „Waben“ gemalt. „Wie die Bienen zusammenarbeiten, um zu überleben, sollen auch die Kinder in der Schulgemeinschaft aufeinander achtgeben“, erklärt Nenno.

Mit 45 Erstklässlern startet die Sonsbecker Grundschule ausnahmsweise zweizügig ins neue Schuljahr. „Wir hätten gerne die Dreizügigkeit gehabt, um kleinere Klassen bilden zu können“, sagt Nenno. Zumal der Schulleiter zeitweise befürchtete, viele Schüler müssten Kostenpflichtiger Inhalt nach der Zeit des Distanzunterrichts das erste Schuljahr wiederholen. „Diese Sorge hat sich glücklicherweise nicht bestätigt“, sagt Nenno, der diesen Erfolg auf die „gute Arbeit der Lehrer sowie die große Unterstützung der Kollegen vom Offenen Ganztag und der Eltern“ zurückführt.

„Das waren anstrengende Zeiten, die noch nicht vorbei sind“, verdeutlicht der Schulleiter. Nun müsse man die Kleinsten an den Unterricht mit Maske gewöhnen. Zwei Mal die Woche wird an der Grundschule per Lolli-Test auf Covid 19 getestet. Die Schüler betreten über drei Eingänge das Gebäude, „um sich nicht zu knubbeln“, wie Nenno sagt. Aufgemalte Punkte auf dem Schulhof sorgen morgens für genügend Abstand vor dem Einlass. Jeder Schüler desinfiziert sich am Eingang die Hände. „Das alles läuft sehr entspannt und diszipliniert“, verdeutlicht der Schulleiter lobend. Das aufeinander Achtgeben nach Vorbild der Bienen scheint an der Sonsbecker Grundschule zu funktionieren.

(beaw)
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