Grundschüler lernen Blasinstrumente Und eins, zwo, drei, vier...

Xanten · Der Musikverein Vynnen bringt Hagelkreuzschülern in einer eigens eingerichteten Musik-Klasse jetzt bei, Querflöte, Klarinette, Saxofon, Trompete und Posaune zu spielen. Mit dem Angebot hat man an der Grundschule offene Türen eingerannt.

 Peter Peeters (r.) gibt den Schülern der neu gebildeten Musikklasse an der Hagelkreuzschule den Takt vor.

Peter Peeters (r.) gibt den Schülern der neu gebildeten Musikklasse an der Hagelkreuzschule den Takt vor.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

„Nicht einfach drauf los spielen: Erst wenn ich es sage, versucht ihr, einen Ton zu spielen. Nicht alle gleichzeitig, immer der Reihe nach.“ Peter Peeters sitzt in der Pausenhalle der Hagelkreuz-Grundschule in seinem Rollstuhl, vor ihm auf Bänken 14 Kinder aus dritten und vierten Schuljahren. Jedes hat ein Blasinstrument in der Hand: Querflöte, Klarinette, Saxofon, Trompete, Posaune.

Der 62-Jährige, seit 2016 Dirigent beim Musikverein Vynen, zählt bis drei, das Mädchen mit der Querflöte beginnt, zum Schluss ist der Junge mit der Posaune dran. „Super“, lobt Peters; „und jetzt auf mein Zeichen hin alle zusammen.“ Der Dirigent klopft mit dem Fuß den Rhythmus, vier Takte Stille, dann vier Takte Töne. Die Mädchen und Jungen sind konzentriert bei der Sache – und das an einem Freitagmittag, und dazu noch ganz freiwillig. Denn der Musikverein Vynen hat ein neues Kapitel in seiner Vereinsgeschichte aufgeschlagen, lief bei Schulleiterin Daniela Hommen offene Türen ein mit seiner Idee, in der Hagelkreuz-Grundschule Lüttingen eine Musikklasse für die dritten und vierten Schuljahre einzurichten.

„Vor den Sommerfreien haben wir in der Schule eine Werbeaktion gestartet“, sagt Dirk Heickmann, Vorsitzender des Musikvereins Vynen, der bis zur Schließung der Schule dort immer seinen Nachwuchs rekrutiert hat. „Wir haben die Instrumente an der Schule vorgestellt, haben gefragt, welches Kind Lust hätte, ein Instrument zu lernen.“

Die Blasinstrumente hatten Heickmann und Peter Peeters dabei, der mit seiner Frau Daniela so etwas wie eine mobile Musikschule betreibt und zu Schulen fährt, um Kindern das Spiel auf einem Instrument beizubringen. Nach den Sommerferien sei man ein zweites Mal in der Lüttinger Schule gewesen, habe mit denen, die Interesse an einer Bläserklasse hatten, die ersten Versuche gestartet, ihnen Anmeldebögen mitgegeben. 14 Rückmeldungen habe es gegeben, die Mädchen und Jungen konnten auf dem Anmeldebogen ankreuzen, welches Instrument sie gerne lernen wollen. Vier Schüler wollten Trompete spielen, viermal wurde Klarinette, zweimal die Querflöte, dreimal das Saxofon angekreuzt, einmal die Posaune.

„Die Schüler fangen alle bei Null an“, so Dirk Heickmann. Die Instrumente, Leihgaben des Musikvereins, dürfen sie mit nach Hause mitnehmen, damit sie regelmäßig üben können. Im ersten Jahr erhalten sie von Peter und Daniela Peeters Gruppenunterricht in der Schule, im zweiten Jahr kommt Einzelunterricht bei qualifizierten Musiklehrern hinzu. Im dritten Jahr, wenn auch die heutigen Drittklässler in der Bläserklasse zu einer weiterführenden Schule wechseln, wird der Gruppenunterricht in der Jugendgruppe des Musikvereins weitergeführt.

Heickmann hofft natürlich, dass einige Schüler bei der Stange bleiben und Mitglied im Musikverein werden. Und vielleicht sind die Neu-Musikschüler schon bald so gut, „dass wir sie mit einem kleinen Auftritt in unser Frühjahrskonzert einbinden können.“

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