Kreis Grüne prangern Bahn-Chaos nach Unwetter an

Kreis · Tagelang sei es auf der Strecke Duisburg-Xanten zu Problemen gekommen. Modernisierungen seien dringend erforderlich.

WESEL In einem offenen Brief an NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) und Michael Becker, Leiter der DB Netz AG West, haben die Fraktionen der Bündnis-Grünen aus Alpen, Moers, Rheinberg, Sonsbeck sowie die Kreistags-Fraktion den tagelangen Stillstand auf der Bahnstrecke Duisburg-Xanten nach dem Unwetter am 29. Mai angeprangert und gleichzeitig dazu aufgefordert, künftig entstehende Schäden zügiger zu beseitigen. "Wir fordern daher von dem Streckenbetreiber, der DB Netz, endlich ein zuverlässiges Schadenmanagement aufzubauen, damit Störungen im Betrieb künftig in Tagesfrist behoben werden können. Modernisierungen, die zu mehr Zuverlässigkeit führen, sind umzusetzen", schreiben die Politiker.

Fünf Tage lang, vom 29. Mai bis 2. Juni, habe "auf der Bahnstrecke nach Xanten aufgrund eines Blitzeinschlages in ein Stellwerk wieder einmal das geregelte Chaos" geherrscht, weil das Fahrpersonal die Schranken von Hand habe bedienen müssen. Die von der Nordwestbahn betriebene Regionalbahn 31 sei daher mit deutlicher Verspätung gefahren, manche Züge hätten sogar mehr als 30 Minuten Verspätung gehabt oder fielen ganz aus. Dadurch seien im Reiseverkehr des Fronleichnam-Wochenendes Schulklassen, Fernreisende und Pendler gleichermaßen gestrandet oder hätten oft eine Stunde oder länger festgehangen. Zudem habe die Fahrplan-App kaum Hilfe geboten, da sie nur die allgemeine Störung angegeben habe, ohne die wirkliche Zugverspätung oder Ausfälle zuverlässig anzuzeigen. "Und tagelang passierte erst mal nichts. Diese Zustände sind untragbar", heißt es in dem Schreiben.

"Die Landesregierung und den Verkehrsminister möchten wir bitten, in der Gesetzgebung dafür zu sorgen, dass bei Verzögerungen in der Schadensbeseitigung der Streckenbetreiber künftig in Regress genommen wird. Die Metropolregion Ruhr braucht endlich einen zuverlässigen Nahverkehr", lautet die Forderung der Grünen-Fraktionen.

Die DB Netz AG ließ eine Anfrage unserer Redaktion zu den Gründen der Dauer der Reparaturarbeiten am betroffenen Stellwerk unbeantwortet. Aus der Pressestelle der Deutschen Bahn hieß es lediglich, dass man in dieser Angelegenheit nicht zuständig sei und keine Auskunft geben könne.

(p-m)
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