Unsere Woche Großes Kino? Nein, leider die Realität

Xanten · Das war filmreif und hat uns sehr zu denken gegeben: Eine Hundertschaft der Polizei marschiert ins Xantener Rathaus und in private Wohnungen, beschlagnahmt Aktenordner. Es wird gegen 14 Personen ermittelt, der langjährige Vorstand des Dienstleistungsbetrieb Xanten (DBX), Kurt Reintjes, wird freigestellt.

Großes Kino? Nein, leider die Realität.

Es geht um eben jenen DBX. Nicht nur städtische Mitarbeiter, auch private Firmen sind wohl in die noch völlig undurchsichtige Geschichte verstrickt. Der Staatsanwaltschaft liegen Anzeigen (nicht nur anonyme) vor, und sie verweist auf den Verdacht von Unregelmäßigkeiten. Das hört sich nicht gerade nach einer Luftnummer an. Sondern nach einer Geschichte, die uns noch Monate beschäftigen wird. Keine gute Woche für Xanten.

In Rheinberg erhitzt das geplante Bauvorhaben "Awo-Verwaltungsgebäude" weiterhin die Gemüter. Stadt und Politik sind sich keiner Schuld bewusst. Eine Anwohnerinitiative sieht das komplett anders und will das Gebäude um jeden Preis verhindern. Wir bleiben dabei: Dieser Aufruhr war vorhersehbar und hätte möglicherweise vermieden werden können, wenn man offener mit dem Projekt umgegangen wäre. Der neue Bürgermeister Frank Tatzel darf sich jetzt nicht auf die Position "das war vor meiner Zeit" zurückziehen. Er hat "Bürgernähe" in seinem Wahlkampf dick unterstrichen, deshalb muss er sich daran messen lassen, jetzt Farbe bekennen und das Gespräch suchen, um nach Lösungen zu suchen.

Dass es hilft, miteinander zu reden, konnte man am Montag in der Stadthalle erleben. Dort ging es um die Flüchtlingsunterkunft im alten Orsoyer Krankenhaus. 600 Menschen, die informiert werden wollten und informiert wurden. Ganz sachlich, ganz unaufgeregt, ganz konstruktiv, ganz anders als zuvor beim chaotischen Treffen in Orsoy. So sollte man immer miteinander umgehen.

Unterdessen laufen die Vorbereitungsarbeiten in der Orsoyer Zentraleinrichtung auf Hochtouren. Wir haben uns dort umgeschaut und können sagen: Es wird alles unternommen, um die Flüchtlinge nach ihrer strapaziösen Flucht menschenwürdig unterbringen zu können.

Gut so!

In diesem Sinne: ein angenehmes Wochenende! UWE PLIEN

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort