Xanten Gottesdienst im Tipi auf dem Weihnachtsmarkt

Xanten · Ein Gottesdienst an einem ungewöhnlichen Ort

 Pfarrerin Ulrike Dahlhaus predigte im Tipi-Gottesdienst.

Pfarrerin Ulrike Dahlhaus predigte im Tipi-Gottesdienst.

Foto: Fischer

Tagein, tagaus bietet der Xantener Weihnachtsmarkt vielen Menschen Gelegenheit, sich mit Geschenken einzudecken, sich zu amüsieren, sich was Gutes zu tun. Nun konnten Besucher auch erstmalig etwas für ihr Seelenheil tun. Dass es bei einem einzigen Mal bleiben soll, hat mit dem Anlass zu tun. Die Evangelische Kirchengemeinde Xanten setzte das um, was auch 94 andere Evangelische Kirchengemeinden im Rheinland tun: Sie feierte einen Gottesdienst an einem ungewöhnlichen Ort.

"Dass Gottesdienste an genau 95 Orten außerhalb des gewohnheitsgemäß besuchten Gotteshauses stattfinden, steht in engem Zusammenhang mit dem 500-jährigen Jubiläum der Reformation", erklärte Superintendent Joachim Wefers, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Xanten. Die Zahl 95 trage dabei den 95 Thesen Rechnung, die Luther an die Schlosskirche zu Wittenberg genagelt haben soll. Der Gottesdienst, der im Tipi mitten auf dem Weihnachtsmarkt stattfand, war von den Pfarrern Ulrike Dahlhaus, Wolfgang Willnauer-Rosseck und Joachim Wefers geplant worden. Unterstützend hatten für das Presbyterium Ursula Kahmann, Carola Loffeld und Dirk Kornelius mitgewirkt. Ihre gut durchdachten "Zwischenrufe" wirkten sehr anregend auf die Gottesdienstbesucher.

"Tochter Zion", "Lass euch anstiften" und "Tragt in die Welt nun ein Licht" bildeten den musikalischen Rahmen, für den Sabine Rosseck auf der Querflöte, Wolfgang Berkel am Keyboard und Joachim Wefers an der Bassgitarre sorgten.

Unter den vielen älteren Besuchern - es war kein Stuhl freigeblieben - fiel eine kleine Gruppe junger Menschen auf. Es waren die Konfirmanden Johann Schumacher, Philipp Maut, Friedrich Pariser und Luk Kimms. Nach ihrer Meinung zu der Form des Gottesdienstes befragt, notierten sie ganz freundlich auf einem Zettel: "Uns hat die lockere und entspannte Stimmung hier im Tipi mit Querflöte, Keyboard und Bassgitarre besser gefallen als die Art von Gottesdienst, die wir sonst in der Kirche erleben. Es war schön, dass auch Passanten stehen-geblieben sind."

Auch Sabine Schürmann und Frauke Freise gefiel der Gottesdienst sehr gut, weil er in einer besonderen Atmosphäre stattgefunden hatte. "Diesen Gottesdienst wollte ich mir nicht entgehen lassen", erklärte Freise.

Dem Motto der Reformations-Jubiläumsfeierlichkeiten "Ich bin vergnügt, erlöst, befreit" folgend, wurden Verse des Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch rezitiert. Wie Hüsch so sollen alle Menschen fröhlich sein, lachen und sich in der Geborgenheit des Glaubens an Gott sich dem Guten verpflichtet fühlen.

(RP)
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