Xantener Café bittet im Internet um Hilfe Spendenaufruf „Rettet das Glüxpilz“

Xanten · Café-Inhaberin Inga Jasper bittet um finanzielle Unterstützung. Aktuell weiß die Xantenerin nicht, wie sie die nächste Rate für die Kaffeemaschine bezahlen soll.

 Die Tische im Café Glüxpilz bleiben während des Lockdowns unbesetzt. Inhaberin Inga Jasper hat einen Spendenaufruf gestartet.

Die Tische im Café Glüxpilz bleiben während des Lockdowns unbesetzt. Inhaberin Inga Jasper hat einen Spendenaufruf gestartet.

Foto: Inga Jasper

Hinter Inga Jasper liegen etliche schlaflose Nächte. Und das hat nichts mit ihren beiden kleinen Kindern zu tun. Die 37-jährige Xantenerin findet nur schwer in den Schlaf, weil sie Zukunftsängste hat. Die Sorgen sind groß. Jasper ist Eigentümerin des Cafés Glüxpilz an der Marsstraße in der Innenstadt, das zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres wegen der Corona-Schutzverordnung schließen musste. Am Dienstagmorgen hat sie im Internet einen Hilferuf gestartet. Es ist ein Spendenaufruf überschrieben mit den Worten „Rettet das Glüxpilz“. Auf der Plattform www.gofundme.de bittet Jasper über eine Crowdfunding-Aktion um Unterstützung (hier gelangen Sie zu dem Spendenaufruf). Hinter der Homepage steht ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich um die Vermittlung von Spendengeldern kümmert.

„Ich bin durch meine Bekannte Karin Nienhaus auf die Idee gekommen“, sagt Jasper. Nienhaus ist Chefin des Weseler Kulturspielhauses Scala, das auch ums Überleben kämpft. Sie habe durch eine Crowndfunding-Aktion 25.000 Euro eingenommen, so die Xantenerin. „Ich habe mir gedacht, dass ich es auch mal ausprobieren könnte.“ Auf der Plattform von gofundme gibt sie einen ausführlichen Einblick in ihre persönlichen Gedanken und schildert die angespannte Situation des im September 2019 eröffneten Cafés für die gesamte Familie. „Ich war überrascht, schon nach einer Stunde waren 300 Euro eingegangen.“

Inga Jasper ist, „wie viele andere Unternehmer im Gastrobereich“, enttäuscht von der Bundesregierung. Denn die angekündigte Unterstützung vom Staat zur Überbrückung des zweiten Corona-Lockdowns lasse auf sich warten: „Von den Hilfen für November und Dezember ist erst ein Bruchteil eingetroffen. Und im Januar gibt es vielleicht gar keine Unterstützung mehr. Es ist fünf vor zwölf. Finanziell werden wir komplett im Dunkeln gelassen. Und von den 15.000 Euro, die ich während des ersten Lockdowns erhalten haben, muss noch ein großer Batzen zurückbezahlt werden“, sagt sie.

Dabei stehen jetzt eigentlich Reparaturen im Glüxpilz an. Tische, einige der antiken Stühle und Regale müssen gemacht werden. Die Jung-Unternehmerin wollte in neues Spielzeug fürs Kinderzimmer investieren. Eine Kühltheke für den Keller müsste auch her. Daran ist aktuell nicht zu denken. Immerhin sind die Mietzahlungen ausgesetzt. Aktuell weiß Jasper nicht mal, wie sie die anstehende Rate für die Kaffeemaschine zahlen soll. Ganz abgesehen von den anderen monatlichen Fixkosten. „Helft uns dabei, damit wir bald wieder zusammen sein können.“ Mit dem Satz beendet Inga Jasper ihren Spendenaufruf. Wer die Xantenerin unterstützen möchte, muss bei www.gofundme.de in der Suchleiste oben links „Rettet das Glüxpilz“ eingeben.

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