Xanten Gesetz fordert freien Weg für Fische

Xanten · Aus Sicht der Lineg sind die Maßnahmen am Winnenthaler Kanal nach EU-Recht und deutschem Recht verpflichtend.

 Hans-Peter Feldmann am Wehr des Winnenthaler Kanals.

Hans-Peter Feldmann am Wehr des Winnenthaler Kanals.

Foto: arfi

Die Umgehungsschleifen für den Winnenthaler Kanal haben die nächste Hürde genommen. Die Gremien der Lineg, die für den Bach zuständig ist, hat der rund 860.000 Euro teuren Maßnahme zugestimmt. Voraussetzung für den Baubeginn ist jedoch ein Zuschuss des Landes über 80 Prozent. Die verbleibenden 20 Prozent teilen sich unter anderem Alpen und Xanten, wobei Xanten mit 70.000 Euro den weitaus größten Anteil tragen soll. Dieser Betrag müsste nicht einmalig beglichen werden, sondern würde über Jahre hinweg auf den genossenschaftlichen Anteil umgelegt. "Die Detailplanung erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt Xanten. Ein erstes Gespräch hat stattgefunden", erläutert Elke Wimmer von der Stabsstelle Kommunikation der Lineg.

Zwei Abstürze verhindern im Mündungsabschnitt in Birten, dass Fische und Kleinstlebewesen den Winnenthaler Kanal durchgängig nutzen können. An der Wassermühle Birten befindet sich das erste Hindernis. Die Mühle steht einschließlich der Stauanlage und der Zuleitung unter Denkmalschutz und muss deshalb unverändert erhalten bleiben. Allerdings prüft die Stadt derzeit die Möglichkeit von öffentlichen Fördermitteln für den Denkmalschutz. Dabei müsse aber auch der Privateigentümer der Mühle mitziehen, erläutert der Technische Dezernent Niklas Franke.

Nach der Unterquerung der Rheinberger Straße (B 57) überwindet der Winnenthaler Kanal in mehreren "Sohlstufen" einen Gesamthöhenunterschied von 2,30 Meter. Dort ist beabsichtigt, das Gefälle mit einer weiteren Umgehung zu überwinden. Dadurch würde sich die neue Einmündung um etwa 120 Meter nach Nordosten verschieben. Elke Wimmer: "Zu den oben beschriebenen und beabsichtigten Maßnahmen gibt es keine Alternativen."

Wegen der hohen Kosten sind die beiden Umgehungsschleifen in der Öffentlichkeit umstritten. Doch die Lineg betont, dass es sich bei der Maßnahme um EU-Recht und deutschem Recht handelt. "In Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben müssen alle sogenannten Wanderhindernisse in unseren Fließgewässern beseitigt werden. Dabei hat die Beseitigung der Hindernisse, die das Gewässersystem des linken Niederrheins vom Rhein abbinden, oberste Priorität", sagt die Pressesprecherin. Sie sei davon überzeugt, dass die Baumaßnahme positiv aufgenommen werde. Es sei auch beabsichtigt, dort einen Weg anzulegen und Möglichkeiten des Verweilens und Schauens anzubieten."Das Drumherum soll schöner werden", betont sie und verweist auf ein ähnliches, erfolgreiches Projekt an der Aumühle in Moers.

In der kommenden Sitzung des Bezirksausschusses wird die Lineg das Projekt, das vermutlich im kommenden Jahr realisiert wird, öffentlich vorstellen. Damit dann auch die Bürger zu Wort kommen können, kann die Sitzung unterbrochen werden.

Der Winnenthaler Kanal beginnt am nördlichen Rand der Gemeinde Alpen und verläuft auf einer Strecke von über 16 Kilometern entlang der Menzeler Heide bis zu seiner Mündung in den Xantener Altrhein bei Birten.

(RP)
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