Gesamtschule Xanten-Sonsbeck Wenn Lehrer ihre Schüler feiern
Xanten · Die Gesamtschule verabschiedete zum ersten Mal einen zehnten Jahrgang. Viele wechseln in die neue Oberstufe.
Wann kommt es schon einmal vor, dass Lehrer für Schüler singen? Am Freitagabend taten sie es. Die Gesamtschule Xanten-Sonsbeck verabschiedete die zehnten Klassen, das wurde mit einem großen Fest auf dem Schulhof gefeiert. Irgendwann schnappten sich einige Lehrer und Schulleiter Frank Pieper das Mikrofon, stellten sich auf die Bühne und sangen „Ein Hoch auf Euch“. Dafür hatten sie das Lied „Auf uns“ von Andreas Bourani umformuliert. Es war ein bewegender Moment.
Aber es war auch ein besonderer Anlass: Die Gesamtschule Xanten-Sonsbeck feierte zum ersten Mal die Entlassung eines zehnten Jahrgangs. Die Bildungseinrichtung ist erst im September 2013 gestartet. Damals wurde die Schule noch von Regina Schneider geleitet. Sechs Jahre später ist es Pieper, der 172 Schülerinnen und Schülern dazu gratulierte, dass sie ihren Abschluss erreichten haben. Und die Schüler bedankten sich bei den Lehrern dafür, dass diese sie sechs Jahre lang unterstützt haben. „Es war sicherlich nicht immer einfach mit uns“, sagten Leona Seifert und Jerome Röttges, die die Abschlussfeier moderierten.
Der Großteil der jungen Frauen und Männer wolle an einem Berufskolleg weiter lernen oder eine duale Ausbildung zum Koch, Tischler, Landwirt oder Altenpfleger beginnen, sagte Pieper weiter. „Unsere Wirtschaftsregion braucht Menschen wie euch“, rief der Schulleiter ihnen zu. 85 der 172 Zehntklässler erhielten die Zugangsberechtigung für die Oberstufe und können das Abitur anstreben. Die meisten von ihnen würden deshalb nach den Sommerferien in die Heinrich-Lensing-Straße zurückkommen und in die erste Oberstufe an der Gesamtschule Xanten-Sonsbeck wechseln. Pieper rechnet mit etwa 75 Schülerinnen und Schülern im ersten elften Jahrgang.
Aber egal ob es in einem Klassenraum oder in einem Unternehmen weitergeht: Für alle 172 beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Wozu sie sich auch entschieden, ob für eine schulische oder eine berufliche Ausbildung, es müsse ihnen Freude machen, sagte Agnes Quinders, Sonsbecks zweite stellvertretende Bürgermeisterin, die eine von mehreren Rednern am Freitag war. „Wenn es Euch keine Freude macht, ist es das Falsche.“ Xantens Bürgermeister Thomas Görtz empfahl den jungen Menschen, dass sie flexibel blieben. Das Leben lasse sich nicht bis ins kleinste Detail planen, manchmal müssten sie einen Umweg gehen, es werde auch nicht alles gelingen, sie sollten deshalb nicht enttäuscht sein. „Und wer auf die Nase fällt, der muss auch wieder aufstehen.“ Sie müssten nun selbst Verantwortung für ihr Leben übernehmen, sagte Schülersprecher Hassan Chaban zu seinen älteren Mitschülern. Der Neuntklässler wandte sich auch an die vielen Väter und Mütter, die zur Abschlussfeier gekommen waren: „Liebe Eltern, seid stolz auf eure Kinder.“
