Kabarett im FZX Xanten Feine Abendrobe ersetzt die Bollerhose

Xanten · Kabarettistin Gerburg Jahnke und ihre Mitstreiterinnen rockten wieder mal die Bühne an der Xantener Südsee. Männer hatten’s nicht so leicht, nahmen’s aber nicht so schwer.

 Gerburg Jahnke hatte eingeladen zum Frauen-Kabarett-Abend ins FZX. Das Publikum war – wie immer – begeistert.

Gerburg Jahnke hatte eingeladen zum Frauen-Kabarett-Abend ins FZX. Das Publikum war – wie immer – begeistert.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Xanten Sie ist eine der bekanntesten Kabarettistinnen Deutschlands. So gehört ihre Show seit Jahren mit zu den Höhenpunkten des FZX-Open-Air-Sommers. Diesmal präsentierte Gerburg Jahnke ihr Bühnenprogramm „Frau Jahnke hat eingeladen …“ an der Südsee und begeisterte viele Hundert Gäste.

Auch Lioba Albus, Sarah Bosetti und Miss Allie erwiesen sich während des gut zweistündigen Programms als scharfzüngige Kleinkünstlerinnen, wobei Miss Allie ihre bissigen Textbeiträge behutsam auf der Akustik-Gitarre begleitete. Die Bühne rockten auch die Band Zucchini Sistaz. Die Musikerinnen im passenden grünen Kostüm lieferten klasse Songs ab.

„Wir freuen uns, dass wir Frau Jahnke wieder verpflichten konnten“, sagte FZX-Chef Wilfried Meyer in einer kurzen Pause. „Sie lockt mit ihrem tollen Bühnenprogramm immer viele Stammgäste ins Wardter Naturbad“, so Meyer. Inhaltlich arbeiteten die Bühnen-Frauen nicht nur auf spöttische, bisweilen zynische Weise ihre Erfahrungen mit dem sogenannten starken Geschlecht im Allgemeinen auf. Sie beschrieben auch die Folgen der Pandemie. So trat Gerburg Jahnke im schicken Abendkleid auf die Bühne, fühlte sich zwar „overdressed“. Es sei ihr aber wichtig, ein gut sichtbares Zeichen gegen ihre „Bollerhose“ zu setzen, die sie während der Pandemie durchweg getragen habe.

Sie berichtete auch von ihren feinen Beobachtungen, die sie in der Pandemie in Bezug auf das Paarungsverhalten verschiedener Tiere gemacht habe. Die Themen „Liebe“ und „Männer“ waren, wie nicht anders zu erwarten, bei allen vier Kabarettistinnen omnipräsent. Lioba Albus sagte, dass sie ihrem Gustav das Ja-Wort zwar für gute und schlechte Zeiten gegeben habe, nicht aber für „Pandemiezeiten“, in der er sie mit sinnlosen Gesprächen „drangsaliert“ habe.

Sarah Bosetti ließ die Besucher an ihren wundervollen Erlebnissen mit ihrer noch kleinen Tochter teilhaben, fragte die Zuschauer aber ernshaft, wie sie die Zukunft der Erde, auf der ihr Töchterchen groß werden müsse, sähen. Mit den vielen Briefen, die die Kabarettistin während der Pandemie geschrieben hatte, ging sie mit politischen Entscheidungen ins Gericht. Den letzten bezeichnete sie als „Hommage an Kunst und Kultur.“

Miss Ellie sang sich mit Titeln wie „Schweinesteak Medium“ und „Dieter – Das Regeltagebuch“ in die Herzen. Auch mit dem neuen Titel „Tampon-Song“. Blitzapplaus gab es auch, als Zucchini Sistaz „Puttin on the Ritz“ im Swing der 40er Jahre präsentierten. Mit „Je veux“ zeigten die drei Damen ihre große musikalische Bandbreite. Ein großer Kontrabass und eine schnuckelige Ziehharmonika, kamen voll zur Geltung.

Die Besucher zeigten sich am Ende höchst zufrieden. Besonders Singer-Songwriterin Miss Ellie hatte es vielen angetan. So auch der Veenerin Heike Zumkley, die wie die Weselerin Bärbel Misamer ihren großen Gefallen an der live gespielten Musik bekundete. Nicole Schommer aus Kamp-Lintfort haben die kritischen Texte von Sarah Boseti besonders gefallen. Zwei Ehepaare aus Düsseldorf lobten das Ambiente des besonderen Veranstaltungsortes. Die permanenten Attacken gegen das männliche Geschlecht ließ den Uedemer Torben Kasperek vollkommen cool: „Ach, das ist doch nur Comedy. Muss man nicht so ernst nehmen.“ Nächstes Jahr kommt Gerburg Jahnke wieder.

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