Unsere Woche Gemeinsam statt einsam

Xanten · Ich kann die Anwohner der Kreuzstraße gut verstehen. Sie befürchten hohe Kosten für die Sanierung ihrer Straße. Ein Weg, irgendwann in den 60er oder 70er Jahren gebaut, nicht in gut in Schuss, aber funktionstüchtig. Bald sollen sie Tausende Euro in die Hand nehmen, um die Straße - wie es heißt - ausbauen zu lassen. Damit ist nicht unbedingt eine Verbreiterung, sondern die grundlegende Sanierung inklusive Unterbau gemeint. Das kostet. Das merkt man ganz deutlich im Portemonnaie. Wer will das schon? Keiner.

Unsere Woche: Gemeinsam statt einsam
Foto: Markus van Offern

Und doch hat man sich im vergangenen Jahr dazu entschieden, das Thema anzugehen. Verwaltung und Politik, beide haben gesagt, dass die Wege gemacht werden müssen. Es gab Ortskonferenzen. Ein Ingenieurbüro hat daraufhin ein ländliches Wegenetzkonzept für den Außenbereich des gesamten Stadtgebietes erstellt. So weit, so gut.

Dann kamen die Kosten ins Spiel. 4,7 Millionen Euro insgesamt, schätzt die Stadt. Und auch hier kann ich die Anwohner verstehen: Bevor Politik und Verwaltung festlegen, welcher Weg zu welchem Zeitpunkt saniert wird, wollen sie wissen, mit welchen Kosten sie zu rechnen haben. Das ist legitim.

Das Dilemma: Politik und Verwaltung, ja, sie werden es bei diesem Thema wohl niemandem recht machen können. Und eins ist auch klar: Wenn sie auf die Forderung der Anwohner Kreuzstraße eingehen, den Weg lediglich mit einer neuen Asphaltschicht zu versehen statt die Straße von Grund auf zu sanieren, dann können sie ihr teuer erkauftes Konzept auch gleich in die Tonne werfen. Dann hätte man sich das Geld dafür auch sparen können.

Heißt also: Die Frage der Abrechnung, sie muss ausgeklügelt, sie muss mit den Anwohnern und Grundstückseigentümern gut abgestimmt sein. Der Weg der Verwaltung, auf einer Bürgerversammlung die Finanzierungsmodelle unter Hinzuziehung von Experten noch einmal vorzustellen, ist also nicht der schlechteste. Beide Seiten sollten aufeinander zugehen.

Ihre Meinung? Schreiben Sie: julia.loercks@rheinische-post.de

(RP)
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