Xanten Gelbes Farbspiel im Sonnenlicht

Xanten · Die Renovierungsarbeiten in der Kirche des Franziskaner-Klosters Mörmter sind nach elf Wochen abgeschlossen.

 Sind begeistert vom Lichtspiel in der restaurierten Kirche: Moritz Bucher, Rainer Kehrmann und Reinhold Schulte (oben v.l.). Der gelbe Farbton musste bleiben, da die Kirche unter Denkmalschutz steht. Eine Fachfirma aus Kevelaer übernahm die Arbeiten (links).

Sind begeistert vom Lichtspiel in der restaurierten Kirche: Moritz Bucher, Rainer Kehrmann und Reinhold Schulte (oben v.l.). Der gelbe Farbton musste bleiben, da die Kirche unter Denkmalschutz steht. Eine Fachfirma aus Kevelaer übernahm die Arbeiten (links).

Foto: arfi

Täglich kommen sie in ihrer Kirche zum Gebet zusammen, zwei Mal in der Woche auch zur Messfeier, die Bewohner der Fazenda da Esperanca im Norden Xantens. Acht sogenannte Rekuperanden sind es derzeit, die ein Jahr lang auf dem Hof der Hoffnung ihre Sucht endgültig besiegen wollen. Seit 2009, als die ersten jungen Männer in das frühere Franziskanerkloster eingezogen sind, hat sich an dem Wohnhaus und der ehemaligen Remise eine Menge getan. Jetzt war es an der Zeit, auch den Innenraum der aus dem Jahr 1922 stammenden Kirche umfassend zu sanieren. Elf Wochen lang haben die Restauratoren gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Xanten: Gelbes Farbspiel im Sonnenlicht
Foto: Armin Fischer

Die gelbe Wandfarbe ist noch ganz frisch. Und bei hellem Sonnenlicht scheint es fast so, dass gleich mehrere Farben verwendet wurden. Reinhold Schulte und Rainer Kehrmann vom Förderverein ist es zunächst auch so gegangen. Das Farbenspiel allerdings rührt von unterschiedlichen Motiven des Fensters her. "Wir wollten und durften allerdings eben nur eine Farbe verwenden", berichtet Schulte, der seit dem vergangenen Jahr Vorsitzender des Vereins ist. Schließlich stehe das Kloster unter Denkmalschutz, und da durfte nur der ehemalige Farbton verwendet werden.

Die vergoldeten Bänder mussten derweil nur gründlich gereinigt werden - und die weiße Orgelempore hat nach den Arbeiten der Fachfirma Ehren aus Kevelaer ein wunderschönes Schattenspiel.

38.000 Euro hat die Restaurierung bislang einschließlich einer neuen Verstärkeranlage gekostet. Das Bistum Münster hat sein Scherflein ebenso dazu beigetragen wie Sponsoren. "Die sind ganz wichtig", sagt Schulte. "Ohne die Großzügigkeit von Familien, Stiftungen und Unternehmen vom ganzen Niederrhein, aus Düsseldorf und bis weit hinein ins Ruhrgebiet könnten wir hier dichtmachen."

Geld, das aber zunächst in die Unterkunft selbst gesteckt werden musste. Die alte Heizung verschlang im Jahr 15.000 Liter Heizöl, erinnert Rainer Kehrmann aus Rheinberg, der von Beginn an tatkräftig bei den Arbeiten mitgeholfen hat. Heute wird die moderne Heizung mit Holz bestückt, das die Mannschaft des Hauses selbst spaltet.

Neue Fenster mussten her, über eine Solaranlage wird die Fazenda mit warmem Wasser versorgt. Die Küche ist neu, die Zimmer wurden her- und das Hofcafé im Nachbargebäude eingerichtet. Die Leiter des Hauses, das Ehepaar Moritz Bucher und Romina Miot, haben eine abgeschlossene Wohnung erhalten. "Und irgendwann müssen wir hier noch etwas für die Dachdichtung tun", erklärt Kehrmann, der inzwischen auch beim Aufbau einer Fazenda im Süden Portugals mitwirkt.

Und auch in der Kirche in Mörmter ist noch nicht alles erledigt. Diese soll mit energiesparenden LED-Leuchten ausgestattet werden. Und die Orgel müsse dringend gereinigt werden, so Schulte. Der Gottesdienstbegleitung und den Konzerten - besonders im Advent - tut das sicher gut.

(RP)
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