Einzelhandel in Xanten Zoff in Gastro-Meile hat Vorgeschichte

Xanten · BB’s-Wirt von der Klever Straße in Xanten wehrt sich gegen Anschuldigungen eines Nachbarn wegen angeblicher Verstöße gegen Pandemie-Regeln am Verkaufsoffenen Sonntag. Er spricht von „jahrelangen Schikanen“ gegen Gastronomiebetriebe.

 Eitel Sonnenschein: Xanten lockte am Verkaufsoffenen Sonntag bei schönem Wetter viele Menschen an. An der Klever Straße aber ist der nachbarschaftliche Friede getrübt.

Eitel Sonnenschein: Xanten lockte am Verkaufsoffenen Sonntag bei schönem Wetter viele Menschen an. An der Klever Straße aber ist der nachbarschaftliche Friede getrübt.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Die von einem Anwohner der Klever Straße ausgelöste Debatte über Lockerungen für den örtlichen Einzelhandel geht weiter. Gestern meldete sich Gastronom Christian Balke (BB’s) zu Wort, widersprach dem Kritiker, der seinen Namen nicht nennen wollte, in wesentlichen Punkten.

Die erweiterte Außengastronomie auf der am Sonntag bis 22 Uhr gesperrten Klever Straße sei vor Ort mit der Feuerwehr besprochen worden, so der Gastwirt, der es übernommen hatte, sich um die Umsetzung der städtischen Erlaubnis zu kümmern. „Um bei einem Rettungseinsatz störende Gegenstände schnell beseitigen zu können, haben wir uns für Bierzelt-Garnituren entschieden“, so Balke. Es habe dann am frühen Abend tatsächlich einen solchen Einsatz gegeben. Sein Team habe „unverzüglich“ den Weg frei geräumt, so der Gastwirt. Der Rettungsdienst habe erklärt, dass das gar nicht nötig gewesen sei, weil er problemlos von der anderen Seite anfahren könne.

Der Beschwerdeführer, der laut Balke seit Jahren einen regelrechten Feldzug gegen Gastronomiebetriebe führe, habe am Sonntag zwischenzeitlich sogar die Polizei alarmiert. Die aber habe nichts zu beanstanden gehabt. Die Darstellung, dass es zwischenzeitlich so eng war „wie auf dem Oktoberfest“, weist Balke vehement zurück: „Das ist an den Haaren herbeigezogen.“ Alle Betriebe hätten Vorkehrungen getroffen, die Corona-Vorschriften einzuhalten: 1,5 Meter zwischen jeder Bank, desinfizierte Tische, Erfassung der Kundendaten – in seinem Fall über ein elektronisches Bestellsystem.

Bereits beim Aufbau habe der Nachbar „lautstark“ protestiert und versucht, „wildfremde Leute auf seine Seite zu ziehen“, habe Bänke verschoben, weil er „angeblich mit dem Auto sonst nicht vorbei käme“. Neu sei dieses Verhalten nicht. „Diesen Schikanen sind wir seit Jahren ausgesetzt“, so Balke. Er lasse rechtlich prüfen, was er tun könne, damit der Nachbar BB’s- Gäste nicht weiter „belästigt und verscheucht“. Versuche, mit dem Mann ins Gespräch zu kommen, seien letztlich gescheitert. Er führe einen „erbitterten Kampf gegen die Stadt und ihren Bürgermeister“. Ihm gefalle es offenbar nicht, dass in den zurückliegenden Jahren sieben Betrieben Konzessionen erteilt worden seien.

In den 90er Jahren habe der Nachbar sein Haus gekauft, schon da habe es nebenan Gastronomie gegeben. „Bisher hat er noch jeden Pächter schikaniert“, so der heutige Betreiber. Er sei gewarnt worden, das Lokal anzumieten. Trotzdem. Er habe immer wieder das Gespräch gesucht, lange erfolgreich. Seit Corona aber sei das nachbarschaftliche Nebeneinander gekippt. Beschwerden hätten sich gehäuft. „Wir haben die Zähne zusammengebissen, sind auf Wünsche eingegangen, Störungen umgehend abgestellt“, um möglichst wenig Anlass für Ärger zu geben. Und jetzt das.

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