Xanten Für Schulen wird es eng

Xanten · Abschwung: Für den Geburtenjahrgang 2009 (Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember) sind für die Stadt Xanten 124 Kinder gemeldet. So wenig wie noch nie. Städtische Schulentwicklungsplanung wird zur Momentaufnahme.

Mit diesem deutlichen Geburtenrückgang haben Schuldezernentin Karin Welge und Fachbereichsleiterin Sandra Bree nicht gerechnet, wie sie gestern im RP-Gespräch erläuterten. Denn das bedeutet, dass im Schuljahr 2015 / 2016 für das gesamte Stadtgebiet nur noch fünf Eingangsklassen an den Grundschulen gebildet werden.

Wie sich die Zahlen auf Xantens Ortschaften verteilen, wollten die Fachfrauen gestern nicht sagen. Das fragile Zahlenwerk fiele sofort in sich zusammen, wenn eine Familie innerhalb der Ortschaften um- oder gar wegzöge. Im Klartext: In den Dörfern wird keine Grundschule dann aus eigener Kraft eine Eingangsklasse bilden können. Aus Erfahrung wissen beide zudem, dass selbst aus dem Verkauf von Baugrundstücken keine zuverlässigeren Prognosen zu stellen sind. Es bleibe das Prinzip Hoffnung: "Die familienpolitischen Maßnahmen des Bundes müssen greifen."

Zustimmung für Teilstandort

Die ersten Würfel zur Veränderung in der städtischen Schullandschaft sind gefallen: Die Bezirksregierung Düsseldorf hat dem städtischen Vorhaben zugestimmt, ab dem neuen Schuljahr die Grundschule St. Martin in Vynen als Schulteilstandort der Viktor-Schule (Gemeinschaftsgrundschule) in der Stadtmitte zu führen. "Was nicht so einfach war", wie Karin Welge und Sandra Bree erläuterten. Beide Fachfrauen hatten nach eigenem Bekunden nicht mit einer "so schwierigen" Verhandlungsrunde am vergangenen Donnerstag in Düsseldorf gerechnet.

Weil die einzügige St.-Martin-Schule zum neuen Schuljahr keine Eingangsklasse mehr bilden kann, hat die Schulkonferenz in Vynen bereits für das Zusammengehen mit der Schule in der Stadtmitte votiert. Die positive Entscheidung der Schulkonferenz der Viktorschule wird am 17. März erwartet; der Schulausschuss wird am 22. April zustimmen. Ein Zusammenschluss der beiden konfessionellen Nordschulen (Marienbaum und Vynen) zu Gunsten der Marienbaumer Schule stand nicht zur Diskussion.

Der Geburtenrückgang für Xanten sei auch im Vergleich mit anderen Städten auffällig (Welge: "50 Prozent weniger"). Gleichzeitig sei der Anteil der Älteren an der Stadtbevölkerung nicht größer als anderswo auch. "Die Vermutung, die Stadt vergreise, stimmt nicht — auch wenn ,Vergreisung' für viele Bereiche der Stadtentwicklung ein Stichwort für die Kommunalpolitik bleibt."

(RP)
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