Zum Sonntag Für eine andere Atmosphäre

Xanten · Frechheit siegt! und "Ich zuerst!" Losfahren und dem anderen die Vorfahrt nehmen, obwohl klar ist, der andere ist im Recht. Bei einer Warteschlange bis vorne durchgehen und behaupten: "Ich habe es eilig!" Die eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle stellen, obwohl andere dadurch eingeschränkt werden. Das Gegenteil von dem behaupten, was stimmt, um den eigenen Vorteil zu sichern. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Eine neue Ruppig- und Rücksichtslosigkeit ist in alle Ebenen unserer Gesellschaft eingezogen.

Und das nicht erst, seit ein neuer Präsident im Weißen Haus regiert und all dies zur "Chefsache" gemacht hat. Aus gründlich recherchierten Fakten werden "Fake News" - bewusst verbreitete Falschmeldungen und "alternative Fakten", die frechweg das Gegenteil behaupten von dem, was wahr ist. Begründung: "Ich seh' das eben so!" Das Ergebnis sind Ärger, Unmut und Empörung. Ein unguter Geist, der sich einschleicht in menschliche Beziehungen und Verhaltensweisen. Denn bewusste Falschmeldungen haben ein Ziel: Manipulation.

Andere, leichtgläubige, Menschen, sollen gefügig gemacht und für die eigenen Interessen instrumentalisiert werden. Oder es soll damit einfach nur Geld gemacht werden. Da ist jedes Mittel recht. Angesichts der riesigen Welle von Medienaufmerksamkeit fühlen sich viele klein und hilflos. Was können wir schon dagegen setzen? Ich denke, viel, wenn jede und jeder im eigenen Bereich anfängt. Dann wird es Wellen schlagen, wie der Stein, der ins Wasser fällt und konzentrische Kreise zieht.

Auf Frechheit mit Freundlichkeit und Güte reagieren und so die Provokation ins Leere laufen lassen. Einem anderen Menschen mit Achtung und Sanftmut begegnen. Und nicht zuletzt die Wahrheit reden und tun. Wer so handelt, wird erleben, dass die Wahrheit frei macht. So sagt es Jesus im Evangelium. Doch, wir können eine andere Atmosphäre schaffen, die wohl tut und wieder für eine bessere Verständigung sorgt.

(RP)
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