Xanten Fünf Bands rocken das Bollwerk

Xanten · Das kleine, unabhängige Musiklabel Quasilectrics feiert seinen fünften Geburtstag mit einem eigenen Festival. Die Auftritte zeigen die musikalische Vielfalt - von Rockabilly, Punkrock, klassischem Pop bis Indie-Pop.

 "Und wieder Oktober" spielt Popmusik, die irgendwie an Herbst erinnert.

"Und wieder Oktober" spielt Popmusik, die irgendwie an Herbst erinnert.

Foto: Klaus Dieker

Zum fünften Geburtstag des kleinen und unabhängigen Musiklabels Quasilectric fand am Samstag im Bollwerk 107 das "Quasilectric Festival" statt. Sowohl in der Halle als auch in der Kneipe präsentierten fünf Bands die musikalische Vielfalt des Labels: Die Rockabilly-Band "Rockameier" sorgt gleich zu Beginn für gute Stimmung, "Männi" singt mit rauer Stimme Punkrock-Songs, "Kent Coda" macht türkischen Indie-Pop, "Und wieder Oktober" spielt Popmusik, die irgendwie nach Herbst klingt, und die Moerser Band "Was wenns regnet", die Quasilectric gegründet hat, bildet den Abschluss der Konzerte.

 Die Rockabilly-Band "Rockameier" eröffnete den Abend.

Die Rockabilly-Band "Rockameier" eröffnete den Abend.

Foto: Dieker Klaus

Danach wird ein zweiter Geburtstag gefeiert: Bobo Schülling, der Bassist von "Was wenns regnet", ist am Freitag 36 Jahre alt geworden. Die anderen Bands feiern mit. "Über die Jahre kennt man sich, trifft sich wieder", erklärt Kiki Schülling, der Sänger von "Was wenns regnet". Das Menschliche ist ihm wichtig, und weil er mit Bobo Schülling und Bianca Eysenbrandt Geschäftsführer von Quasilectric ist, muss er heute dafür sorgen, dass es allen gut geht, dass alle Musiker die Dinge finden, die sie brauchen. "Ich bin schon aufgeregt", sagt er.

Quasilectric wurde von und für "Was wenns regnet" gegründet, "damit wir machen können, was wir wollen", wie Bianca Eysenbrandt sagt. Trotzdem ist das "Quasilectric Festival" kein "Was wenns regnet"-Konzert mit Unterstützung anderer Bands. "Es ist ein Festival für unser Label, alle Bands sind gleichermaßen Headliner", betont Bobo Schülling. Der Labelgedanke sei ihnen wichtiger als der Bandgedanke. Und man sieht ihnen den Spaß an den Konzerten der anderen Bands an.

Auch das restliche Publikum bekommt bei der Musik von "Rockameier" unterstützt von den Blechbläsern "Glory Horns" (inklusive "Donald Trumpet") schnell gute Laune. Die Texte haben Witz, bei einem Stück spielen beide Gitarristen auf derselben Gitarre, bei einem anderen rappt der Posaunist. Sänger und Gitarrist Lennart Hanebeck kündigt die Versteigerung einer Akustikgitarre mit den Unterschriften der Bandmitglieder an, bevor er sie beim letzten Lied zerschlägt. Im Anschluss besingt "Männi" Mentholzigaretten und singt gegen den Rechtsruck in der Welt an. Ein Song werde nichts ändern, sagt er, "aber so kann es nicht weitergehen". In "Irgendwie seltsam" heißt es bitter: "Irgendwie seltsam, dass Menschen fliehen, nur weil sie gerade keinen Bock haben auf Krieg." "Kent Coda" spielen in der Kneipe, es ist zwar etwas eng, aber trotzdem schaffen es einige Leute, zu tanzen. Die Gruppe aus Köln singt auf Türkisch. Als Kölner haben sie ein türkisch-kölsches Karnevalslied geschrieben: "Et letzte Züppche". "Wir Türken gehen immer nach dem Saufen Suppe essen", sagen sie.

"Und wieder Oktober" ist auch aus Köln, aber Sänger Marc ist Moerser. Ihre Zugabe spielt die Band, zu deren Instrumenten auch Geige und Cello gehören, unplugged vor der Bühne inmitten des tanzenden Publikums. "Was wenns regnet" baut die gute Stimmung des Abends mit solider, mitreißender Rockmusik zu guter Letzt noch weiter aus.

(RP)
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