Regen hält viele Besucher in Sonsbeck fern Wolken überm bunten Frühlingsmarkt
Sonsbeck · Der Dauerregen am Sonntag hat viele Besucher von dem sonst so beliebten Frühlingsmarkt in Sonsbeck ferngehalten. Wer sich vor die Tür traute, fand ein vielseitiges Angebot vor. Alles drehte sich rund um Ostern.

Gute Laune trotz Dauerregens
Ausgerechnet beim diesjährigen Frühlingsmarkt lag die grüne Perle des Niederrheins, wie die Sonsbecker ihren Ort liebevoll nennen, unter einer dicken grauen Wolkenschicht begraben. Der Dauerregen am Sonntag hielt so manche Besucher fern, die gewöhnlich aus der ganzen Region herbeiströmen.
„Bei dem Regen bleiben die Kinder zu Hause“, klagte Jaqueline Spickermann von der OGS Sonsbeck. Dabei war sie so froh, dass sie das leer stehende Ladenlokal an der Wallstraße an diesem Tag zum Mal- und als Bastelstudio für die Kleinen umgestalten durfte. Auch Lara Furmanek und Zahara Peters sahen skeptisch zum Himmel. In Osterhasenkostümen verkauften sie Überraschungseier. Jedes Ei bot die Chance auf einen „coolen Gewinn“, für Nieten gab es Bonbons als Trostpflaster. Der Erlös geht an die Gemeindebücherei für dringend benötigte Anschaffungen.
Schutz vor dem Regen und so manche Überraschung boten die vielen geöffneten Geschäfte. Vor dem „Art & Nature“ an der Wallstraße durften Kinder im Sandkasten nach Edelsteinen graben, während sich die Eltern auf der Spezialwaage von Personal-Trainer Louis Bottländer Fett- und Muskelanteile aufzeigen lassen konnten. Wem das Ergebnis nicht zusagte, der durfte mit einem schmackhaften Obstspieß gleich die Trendwende einleiten.
Am Stand der Sonsbecker Bienenfreunde auf dem Alttorplatz konnten Kinder aus Lehm, Blumenerde und Samen „Wildblumenkugeln“ basteln. Die könne man nicht nur in den heimischen Garten vergraben, erklärte Imker Dirk Birrenbach: „Manche Verkehrsinseln sehen so trostlos aus, die könnten einige dieser Kugeln vertragen.“
Die passende Idee für die sonntägliche Hauptmahlzeit lieferte Marcel Kuhn. Der Kevelaerer hatte den ersten Spargel der Saison im Angebot und das zum Kilopreis ab zwölf Euro. Wer seiner Haut die ganz besondere Duftnote gönnen wollte, wurde bei Lars Ritter fündig. Der Kosmetik-Ingenieur aus Ostwestfalen bot handgemachte Seife in Sorten wie Lavendel, Wildkirsche oder Macchiato-Kaffee an.
Bei der Auswahl der Anbieter hatte die Sonsbecker Werbegemeinschaft mal wieder ein gutes Näschen bewiesen. Maria Janßen nähte Grillschürzen für den guten Zweck. Mit dem Verkauf von inzwischen 4000 Schürzen hat sie den Bau von acht Trinkwasserbrunnen in Niger finanziert. Das Besondere daran ist ein an Knöpfen befestigtes Handtuch im Bauchbereich. Absoluter Renner sind die Grillschürzen in den Vereinsfarben der Fußball-Bundesligisten. Es sind aber auch Akteure wie Uwe Gwiasola, die für das einzigartige Flair sorgen. Der Kurzwarenhändler ist inzwischen längst zum Unikat geworden. Handwerkerbürsten, Fingerhüte oder Sockenhalter für Herren bietet heutzutage kein Geschäft mehr an. Über mangelnde Nachfrage konnte sich der Geschäftsmann nicht beklagen: „Gerade die Sockenhalter werden nach wie vor gekauft, vor allem von älteren Herren.“
Von dort führte einen die Nase unweigerlich zum Stand der Sonsbeck-Hamber Landfrauen. Neben unzähligen Kuchenkreationen waren die heißen Waffeln von Ulrike Terhorst an diesem feuchtkalten Tag ein Verkaufsschlager. Veranstaltungen wie diese haben die Vereinigung fast schadlos durch die Corona-Zeit gebracht. „Wir haben 220 Mitglieder, die gerne dabei sind und die Geselligkeit lieben“, erzählte Terhorst. Sogar eine Nachwuchsabteilung zählt dazu und die soll weiter gefördert werden. Terhorst: „Die Einnahmen des heutigen Tages gehen an die jungen Landfrauen Sonsbeck.“
Frische Produkte aus eigener Produktion standen ebenfalls beim Höhnshof auf dem Programm. Der Hofladen war zum ersten Mal beim Sonsbecker Frühlingsmarkt dabei. Die Premiere wurde trotz des Dauerregens als gelungen empfunden. „Es sind zwar wenige Leute unterwegs, aber jene, die da sind, sind sehr interessiert“, sagte Alina Stamsen. Das lag wohl nicht zuletzt am vielseitigen Angebot der regionalen, zum Teil selbst produzierten Lebensmittel. Zudem konnten die Besucher zusehen, wie frisches Rapsöl an der Ölpresse gepresst wird. Für strahlende Augen sorgten aber vor allem die drei Zieglein, die das Team zum Markt mitgebracht hatte. Ebenfalls ein Oldtimer-Traktor konnte bestaunt werden. Nächstes Jahr wollen sie wiederkommen, versicherte Alina Stamsen. „Dann bei bestem Sonnenwetter.“