Sprachferien im Forsthaus Hasenacker Zum Unterricht auf den Spielplatz

Sonsbeck · Wenn das Forsthaus Hasenacker in Labbeck wieder Sprachferien anbietet, dann geht es auch nach draußen – zum Beispiel auf den Spielplatz. Denn eine Sprache zu lernen, mache dort mehr Spaß, erklärt die Jugendbildungsstätte.

 Das Forsthaus Hasenacker liegt in Labbeck (Archiv).

Das Forsthaus Hasenacker liegt in Labbeck (Archiv).

Foto: Bosmann, Jürgen (jübo)/Bosmann, Jürgen (bosm)

Die Jugendbildungsstätte Forsthaus Hasenacker bietet in diesem Jahr wieder Sprachferien für Kinder mit Migrationshintergrund an. Die teilnehmenden Mädchen und Jungen haben deshalb auch die Möglichkeit, auf dem Spielplatz zu spielen, T-Shirts mit verschiedenen Farben zu gestalten, am Kinderrat teilzunehmen, ein Theaterstück vorzubereiten, Skulpturen aus Ytong zu schneiden, einen Ausflug zum Irrland zu machen und vieles mehr. Denn eine Sprache zu lernen, mache mehr Spaß, wenn die Kinder das in einer spielerischen Form könnten, erklärte das Forsthaus Hasenacker. Und wer eine Sprache lerne, lerne nicht nur Vokabeln und Grammatik, sondern mindestens genauso viel über das andere Land und dessen Kultur.

Die Sprachferien haben am 4. Juli begonnen. Sie richten sich an Kinder der dritten und vierten Klasse. Dieses Jahr sind die Sprachferien etwas anders: „Das Team ist neu, und wir hatten Angst, dass es mit der Zusammenarbeit nicht funktionieren wird“, erklärte Karina Held, Mitarbeiterin des Forsthaus Hasenackers. „Nichtsdestotrotz sind wir als Team zusammengewachsen und verstehen uns ganz gut. Man kann sagen, dass es schön geworden ist.“

Noch nie habe das Forsthaus Hasenacker so viele russisch- und ukrainisch-sprachige Kinder gehabt, erklärte Held weiter. Das werde als Bereicherung gesehen. Den Kindern werde vermittelt, dass die Welt vielfältig sei und das Miteinander eine große Rolle spiele. Da die Teamerinnen und Teamer – also die Mitarbeiter – während der Sprachferien 24 Stunden im Haus seien, könnten sie nach einigen Tagen die Lage im Haus und das Miteinander gut einschätzen.

„Die Arbeit mit Kindern ist anstrengend und anspruchsvoll, macht aber viel Spaß“, berichtete Daria, Teamerin aus Marburg. Eine besondere Herausforderung sei, dass fast die Hälfte der Kinder kein oder wenig Deutsch sprächen. Andere Teamerinnen oder Teamer hätten deshalb fast jeden Satz übersetzen müssen. „Wenn aber ein Kind zu Dir kommt und sich zum Beispiel die Haare machen lässt, dich umarmt und dir etwas erzählt, dann vergisst du den ganzen Stress, und dein Herz blüht.“

Die Jugendbildungsstätte Forsthaus Hasenacker liegt in Sonsbeck-Labbeck. Sie bietet Bildungsprogramme, offene Seminare und Seminarfreizeiten an, und zwar für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen, Familiengruppen, Arbeitskreise, Vereine und Verbände.

(RP)
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