Xanten Folgekosten-Versteigerung im Rat und ein Kreisel mit X

Xanten · Sotheby's lässt grüßen. Die Anspielung aufs große Versteigerungshaus stammt von Eberhard Ritter. Und irgendwie traf der Grüne in der Sitzung des Stadtrates den Nagel auf den Kopf. Da hatte der Rat bei der Abstimmung über den Haushalt 2015 der Verwaltung gleich mit ins Hausaufgabenbuch geschrieben, dass sie bei jeder Investition auch die Folgekosten nennen müsse. Ein, wie die Verwaltung inzwischen feststellte, unerfüllbarer Wunsch, da der Arbeitsaufwand sogar für Kinkerlitzchenbeträge einfach viel zu groß ist.

 Ein X wie in A: der Kreisverkehr Scheurenfeldstraße in Aalen. Die Xantener Varian-te wird noch pflegeleichter - dank der Bodendecker.

Ein X wie in A: der Kreisverkehr Scheurenfeldstraße in Aalen. Die Xantener Varian-te wird noch pflegeleichter - dank der Bodendecker.

Foto: Stadt Xanten

Da war aus Reihen der Stadtväter und -mütter in der September-Sitzung nämlich sogar bemängelt worden, dass die Folgekosten bei Baum-anpflanzungen und der Anschaffung von Fahrradständern nicht angegeben waren. Eine Investitionssumme von 50.000 Euro solle die untere Grenze sein, so die Verwaltung. Das schreibe übrigens der Gesetzgeber für Gemeinden von einer Größe wie Xanten ohnehin vor. Nur sei dem in der Vergangenheit "nicht die erforderliche Beachtung geschenkt" worden.

Das nach dem Rat höchste Gremium, der Hauptausschuss, hatte sich dem Vorschlag von Matthias Voll (BBX) angeschlossen, die Grenze auf 100.000 Euro anzuheben. Im Rat fiel Voll auf 25.000 zurück. Klaus Martin Meier (FDP) und Peter Hilbig (FBI) unterboten: 10. 000 Euro. Kommentar von Petra Strenk (CDU): "Mir graut's, sollen wir nicht auch noch über Nachkommastellen reden?" Durchsetzen konnten sich die genannten Bieter nicht. Die anderen Fraktionen waren sich einig: Der Hammer fiel bei 50.000 Euro.

Apropos Folgekosten: Aus der Blümchenwiese für den BataverKreisel wird jetzt doch nichts. Pankraz Gasseling, CDU-Fraktionschef und beruflich als Berater für Zierpflanzenbau bei der Landwirtschaftskammer Rheinland tätig, hatte sich nach dem Votum des Bau- und Planungsausschusses in der vergangenen Woche mal bei Fachfirmen kundig gemacht.

Für die Blümchen müsse der Boden ausgetauscht werden. Die Wiese müsse in jedem Jahr neu eingesät und viermal jährlich gemäht werden. Das kostet! Jetzt soll es doch ein X aus Büschen mit Bodendeckern rundum werden, beschloss der Rat mit zwei Stimmen Mehrheit. Allerdings soll nun der Hügel abgetragen werden. Macht 6000 Euro - Folgekosten . . .

(RP)
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