Museumsarbeit in Xanten Eine gläserne Schiffshalle am Hafentempel

LVR-Versammlung fördert neues Ausstellungsgebäude für inklusive Werft im APX mit 250.000 Euro.

Schiffbaumeister Kees Sars (re.), Gabriele Schmidhuber und das Schiffsbauteam dürfen sich auf eine neue Präsentationshalle freuen .

Schiffbaumeister Kees Sars (re.), Gabriele Schmidhuber und das Schiffsbauteam dürfen sich auf eine neue Präsentationshalle freuen .

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Der Landschaftsverband Rheinland will seine inklusive Schiffswerft im Archäologischen Park Xanten (APX) mitsamt einem Ausstellungsgebäude attraktiv präsentieren. Für eine entsprechende „architektonische Hülle“ gab die Landschaftsversammlung Rheinland jetzt 250.000 Euro frei. Geld, das allein für die Planungskosten vorgesehen ist.

Vier Schiffe der römischen „Rheinflotte“ sind in den vergangenen Jahren in der APX-Werft entstanden. Derzeit arbeiten der niederländische Kees Sars und sein Team mit behinderten jungen Menschen an einem fünften – in einer ehemaligen Abstellhalle, Baujahr 1967, die längst hätte abgerissen werden sollen. Unter der Regie des Schiffsbauers sind inzwischen mehrere Praktikanten aus Behinderten-Einrichtungen handwerklich angeleitet worden. Einige von ihnen werden in einem Vorzeigeprojekt des Landschaftsverbandes zu Schreinern ausgebildet.

Für sie, den Maschinenpark und die Boote, die in der Halle oder zum Beispiel in einem Zelt vor der Werft eher notdürftig untergebracht sind, soll ein neues, adäquates Gebäude entstehen. So hatte es in einem entsprechenden Antrag von den CDU- und SPD-Fraktionen der Landschaftsversammlung geheißen. Eine entsprechende Möglichkeit, so hatten die Fraktionsgeschäftsführer Frank Boll (CDU) aus Mönchengladbach und Thomas Böll (SPD) aus Köln ausgeführt, biete die beantragte Unterschutzstellung des 385 Kilometer langen „Nassen Limes“ zwischen Bad Breisig und Katwijk als UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Planungskosten für die inklusive Werft und die Ausstellung sind entsprechend dem Kulturerbe-Zeitplan für das Jahr 2021 vorgesehen. Eine Förderzusage des Landes, das entsprechende Xantener Projekte seit 2008 mit 60 Prozent gefördert habe, liege zwar noch nicht vor, erklärte LVR-Pressereferent Michael Sturmberg auf Anfrage gegenüber unserer Zeitung. Jedoch seien bereits „erste Gespräche“ mit dem zuständigen Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung angelaufen.

Angedacht ist zum Beispiel eine Werkstatt mit gläserner Ausstellungshalle in Höhe des Hafentempels direkt über dem alten Rheinverlauf vor der Colonia-Stadtmauer, die einen sommerlichen Einsatz der Schiffe im Hafen Xanten ermöglichen würde. Zudem könnten die Besucher auch weiterhin den Schiffsbauern über die Schulter gucken, wie es in der alten Halle –  nicht wie bisher geplant erst ab April – schon im März möglich sein wird. Der Stapellauf des schnellen Militär-Patroullienbootes Quintus Tricensimanus ist nach Angaben von Projekt-Koordinatorin Gabriele Schmidhuber für den Sommer geplant, vermutlich einige Zeit nach Europas größtem Römerfest unter dem Titel „Schwerter, Brot und Spiele“ am 20. und 21. Juni.

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